Stahlpreise und Stahlmarkt im Juli 2015 - Update 2

10.07.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im Juli 2015 - Update 2

Große Stahlproduzenten verkaufen warm gewalzten Stahl in Nordeuropa nahe der Marke von 400 Euro pro Tonne, meldet das Schrottpreis-Portal "Scrapregister.com". Die Verkaufspreise anderer Hüttenbetreiber liegen mit 390 Euro niedriger. Die chinesischen Importpreise für Warmband nach Europa beginnen ab 345 Euro cif (Kosten, Versicherung und Fracht bis zum Bestimmungshafen).

Nach den Rückgängen der vergangenen Wochen beginnen sich die Stahlpreise für südeuropäisches Warmband zu stabilisieren. Die meisten italienischen Stahlproduzenten verkaufen um 370 Euro pro Tonne ab Werk. Einige Hütten sind mit 375-380 Euro etwas über den durchschnittlichen Transaktionspreis, der zuletzt bei 372 Euro lag.

Die Industrieproduktion Italiens steigt stärker als erwartet. Um 0,9 Prozent erhöhten die Fabrikanten ihren Ausstoß im Mai gegenüber dem Vormonat, wie das italienische Statistikamt Istat heute mitteilt. Die Steigerung fällt damit dreimal so hoch aus wie von Volkswirten erwartet. In Deutschland stagnierte die Industrieproduktion im Mai, meldete das Statistische Bundesamt am Dienstag.

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Der tiefe Ölpreis habe die Nachfrage nach Grobblech für die Verarbeitung auf hoher See - dem Offshore-Sektor - geschmälert, erläutert die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Der Grobblechpreis sank seit Jahresbeginn von 510 Euro auf zuletzt 458 Euro. Ohne die Abwertung des Euro wäre es wahrscheinlich noch tiefer nach unten gegangen. Die Abwertung der Gemeinschaftswährung habe gemäß MEPS dazu beigetragen, dass Stahlproduzenten mehr Grobblech exportieren konnten.

Die chinesischen Stahlpreise fallen immer weiter. Der in Shanghai gehandelte Bausstahlkontrakt notiert auf Rekordtiefs bei 1.975 Yuan (285 Euro) nach 2.593 Yuan (345 Euro) zu Jahresbeginn. Auch auf lange Sicht kennt die Stahlpreisentwicklung im Reich der Mitte nur eine Richtung: Nach unten. Ein zusammengesetzter Preisindex der China Iron & Steel Association (CISA) von acht chinesischen Stahlprodukten sank in den vergangenen 20 Jahren um knapp 35 Prozent.