Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 8. August 2016

08.08.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 8. August 2016

Der Eisenerzpreis steigt mit 60,90 US-Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit drei Monaten. China hat seine Eisenerzimporte im Juli 2016 überraschend deutlich um 8,3% auf 88,40 Millionen Tonnen erhöht. Dank des jüngsten Anstiegs ist der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion um 10 Dollar teurer als Mitte Juni 2016. Der neben der Stahlproduktion auch im Abbau von Eisenerz tätige ArcelorMittal-Konzern profitiert. Die Aktie steigt auf ein 10-Monatshoch bei 5,90 Euro.


Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bleibt in einer guten Verfassung. Im Produzierenden Gewerbe wurde die Produktion im Juni 2016 um 0,8% gegenüber dem Vormonat erhöht, teilt das Statistische Bundesamt mit. "Angesichts einer verhaltenen Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie dürfte in den kommenden Monaten eine eher moderate Aufwärtsentwicklung zu erwarten sein. Die Lageeinschätzung der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ist nach wie vor gut", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium.

Der von dem Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland konnte nach einem Rückfall im Juli im August erneut steigen. Die Wachstumsaussichten haben sich verbessert. "Es sind aber weniger europäische Impulse, die hier für Hoffnung sorgen, sondern chinesische", erläutert Manfred Hübner, Geschäftsführer bei Sentix. Die deutsche Wirtschaft kann die rückläufige Industriekonjunktur in Frankreich und Italien offenbar dank der Wachstumsbelebung in den Emerging Markets überkompensieren.

Die Aktienkurse von ThyssenKrupp und Salzgitter klettern auf Mehrmonatshochs, nachdem die EU-Kommission endgültige Strafzölle auf chinesischen- und russischen Stahl verhängte. Kaltgewalzter Flachstahl aus beiden Ländern wird mit Strafzöllen von 18,7% bis 36,1% belegt. Anteilsscheine von ThyssenKrupp verteuern sich auf 21,18 Euro - nach 16,92 Euro Anfang Juli 2016. Salzgitter-Papiere legten in den letzen Wochen von 22,97 Euro auf 29,66 Euro (+29,12%) zu.

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