Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 29. September 2016

29.09.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 29. September 2016

Maschinenbau: Kräftiger Anstieg bei deutschen Bestellungen
Die deutsche Maschinenbaubranche hat wieder mehr Aufträge an Land gezogen. Der Auftragseingang lag im August 2016 um 2% höher als im August 2015, teilt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Die Dynamik kam vor allem aus dem Inland. Hier gab es ein Plus von 8%. Die Unternehmen haben damit einen tiefen Einbruch der Bestellung im Juli wieder ausgeglichen. "In den ersten acht Monaten dieses Jahres verbuchten die Maschinenbauer damit genauso viele Aufträge wie im Vorjahr", resümiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.

Stahlpreis sinkt, Kupferpreis steigt
Anders ist die Lage in der weltgrößten Volkswirtschaft. Hier blieben die Bestellungen für langlebige Wirtschaftsgüter im August hinter den Erwartungen zurück. Der US-Warmbandkontrakt fällt daraufhin mit 495 US-Dollar je Short Tonne auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Der Kupferpreis klettert hingegen ein halbes Prozent auf 4.801 Dollar bzw. 4.287 Euro je Tonne. Der Kupferpreisanstieg ist ein Indiz dafür, dass die schwächer werden US-Industriekonjunktur durch eine Aufhellung der Stimmung bei den Produzenten in Europa und Asien überkompensiert wird.

Stahlindustrie sieht EU in der Pflicht
"Die Stahlindustrie braucht Taten statt Worte", sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Anlass sind Beratungen des EU-Wettbewerbsrats zur anhaltenden Stahlkrise. Auf der Wunschliste der europäischen Stahlproduzenten steht, China den Marktwirtschaftsstatus zu versagen und die Regel des geringsten Zolls abzuschaffen. Dadurch könnte sich die Schwerindustrie ein ziemlich großes Stück von dem anziehenden Wirtschaftsaufschwung in Europa sichern.

Europas Konjunkturaufschwung wird wieder stärker
Die Wirtschaftsstimmung in der EU hat sich im September besonders kräftig in der Industrie aufgehellt, zeigt ein von der EU-Kommission erhobener Index. Die Unternehmen stufen ihre Geschäftsaussichten sehr viel besser ein, als das erwartet wurde. Zugpferde sind die großen Länder: In Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien besserte sich die Stimmung am meisten. Insgesamt sind Unternehmen und private Haushalte so optimistisch wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Im 1. Quartal 2016 erreichte die Eurozone ein kräftiges Wachstum von 0,6%, welches sich im 2. Quartal auf 0,3% verringerte.

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