Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 3. November 2016

03.11.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 3. November 2016

Zentrale Metallpreise bleiben auf Anstiegskurs
Die Betonstahlpreise setzen ihren Anstieg auf breiter Flur fort. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Betonstahlkontrakt klettert mit 405 US-Dollar (365 Euro) je Tonne auf den höchsten Stand seit drei Monaten. In Shanghai erreicht der meistgehandelte Kontrakt für Betonstahl mit 2.629 Yuan (350 Euro) ein 6-Monatshoch. Auch Eisenerz ist mit 64,40 Dollar (58,02 Euro) so teuer wie zuletzt vor einem halben Jahr. Der Kupferschrottpreis (Millberry) steigt mit 3,94 Euro je Kilogramm (kg) auf ein 3-Monatshoch.

Edelstahlpreise steigen wegen Legierungszuschlägen
Die weltweite Edelstahlproduktion werde 2016 ein Allzeithoch von 43,3 Millionen Tonnen erreichen, prognostizieren die Experten der Metallberatungsgesellschaft MEPS. Damit käme 4,2% mehr Edelstahl auf den Markt als 2015. Für 2017 rechnet man mit einem weiteren Rekord von dann 45 Millionen Tonnen.

Der Edelstahlschrottpreis für die Legierung V2A lag zuletzt im Mittel bei 0,63 Euro je Kilogramm (kg) - nach 0,55 Euro/kg im Juni. Der Anstieg dürfte auf die in diesem Jahr mitunter deutlich gestiegenen Preise für Chrome, Nickel und Molybdän zurückzuführen sein, die zum Legieren benötigt werden.

Stahlhändler-Aktie wird gemieden
Die Kloeckner-Aktie bricht 6% auf 10,26 Euro ein. Analysten senken wegen eines unter den Erwartungen liegenden Umsatzes des Stahlhändlers im dritten Quartal und einem schwachen Ausblick für nächstes Jahr die Daumen. Die Gewinnschätzungen für 2017 dürften wegen der niedrigeren US-Stahlpreise sinken, heißt es in einer dpa-AFX Meldung, die die Einschätzung der Commerzbank wiedergibt.

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Europas zerrissene Nord-Süd-Konjunktur
Der Wirtschaftsaufschwung im Euroraum wird von den Nordländern getragen. In Deutschland, Belgien, Estland, den Niederlanden, der Slowakei und Slowenien läuft die Konjunktur am besten. In Frankreich, Italien und Spanien verschlechtert sich die Lage hingegen, meldet das Ifo-Institut. Unter dem Strich überwiegen die positive Vorzeichen aus dem Norden, so dass der Ifo-Wirtschaftsklimaindex im 4. Quartal 2016 um 5,2 Punkte auf 116,8 Zähler steigt.

Ein Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen des EU-Statistikamts Eurostat zeigen ebenfalls eine Zweiklassengesellschaft.
  • In Frankreich liegt die Arbeitslosenrate bei 10,2%, in Italien bei 11,7% und in Spanien bei 19,3%.
  • Deutschland kommt nach der Eurostat-Berechnunsmethode auf eine Arbeitslosenquote von 4,1%, Niederlande 5,7%, Slowenien 7,7% Belgien 8% und die Slowakei 9,4%.

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