Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 11. Januar 2017

11.01.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 11. Januar 2017

Thyssenkrupps einjähriger Flirt mit Tata Steel
"Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen", kündigt Dieter Lieske, 1. Bevollmächtigte der Duisburger IG Metall, in der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ) an. Neben den CO2-Zertifikaten sieht Lieske eine Gefährdung von Arbeitsplätzen bei einem Zusammenlegung der europäischen Stahlgeschäfte von Thyssenkrupp und Tata Steel. An einer solchen Fusion vermisse er die "strategische Logik", sagt Willi Segerath, Betriebsratschef bei Thyssenkrupp. Der Vorstand lässt die Belegschaft mit ins Kraut schießenden Spekulationen über ein Zusammengehen mit Tata Steel seit einem Jahr im Ungewissen.

Kupferpreise in Euro klettern nach oben
Der Kupferschrottpreis klettert auf ein Hoch bei 4,61 Euro je Kilogramm (kg). Ende Dezember zahlten Schrotthändler für hochwertigen Kupferdraht (Millberry) lediglich 4,31 Euro/kg. Der Anstieg geht zum einen auf einen höheren Kupferpreis am Weltmarkt zurück. Zum anderen wirkt der Wechselkurs. Der Euro ist zu einer Weichwährung verkommen. Er bringt kaum noch 1,05 US-Dollar auf die Waage. Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet mit 1 Euro = 1 US-Dollar, was die Metallpreise in Euro weiter anschieben würde.

China kürzt: Metallpreise steigen
Eisenerz macht einen kräftigen Satz nach oben. In den letzten zwei Tagen kletterte der Eisenerzpreis von 76,07 US-Dollar auf 80,10 Dollar je Tonne. Der meistgehandelte Betonstahlkontrakt in Shanghai stieg 7% auf 3.167 Yuan (435 Euro). Chinas Wirtschaftsausblick hat sich zuletzt aufgehellt. Ferner hilft es den Stahlpreisen, dass in der Provinz Hebei, wo ca. ein Viertel des chinesischen Stahls gekocht wird, die Stahlproduktion in diesem Jahr um knapp 32 Millionen Tonnen sinken soll. Der Rückgang würde damit mehr als doppelt so stark ausfallen wie 2016.

Maschinenbau mit höherem Stahlbedarf
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben deutlich mehr Aufträge an Land gezogen als erwartet. Im November lag der Auftragseingang um 5% höher gegenüber dem Vorjahresmonat, teilt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Die Bestellung aus der Eurozone zogen sogar um 7% an. "Dieser Anstieg kommt keineswegs überraschend, denn seit August 2016 zieht der Einkaufsmanagerindex der Eurozone wieder an", kommentiert VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.