Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 20. November 2017

20.11.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 20. November 2017

Stahleinkauf verteuert sich spürbar
Stahlverwender müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr: Walzstahl kostete im Oktober 2017 um 14,4% mehr als im Oktober 2016. Ferner meldet das Statistische Bundesamt mit Blick auf die Preisentwicklung von Vorleistungsgütern: "Nicht-Eisenmetalle und deren Halbzeug verteuerten sich 11,8%." Einkaufsmanager-Daten bestätigen den Trend: "Aufgrund der anhaltenden Lieferschwierigkeiten legten die durchschnittlichen Einkaufspreise im Industriesektor deutlich stärker zu als im Servicesektor", meldete IHS Markit im Oktober.

Der durchschnittliche Stahlpreis für Warmband in Westeuropa war zwischen Oktober 2016 und Oktober 2017 von 456 Euro auf 540 Euro je Tonne (+18,42%) gestiegen. Zuletzt hat sich Stahlpreisentwicklung auf 536 Euro etwas nach unten bewegt.

Zum Thema: Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA


Deutsche Industrie extrem stark
"Als Hauptmotor des starken Aufschwungs fungierte im dritten Vierteljahr 2017 die seit Jahresbeginn rege Industriekonjunktur", steht im neuen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank. "Getragen von der florierenden Industriekonjunktur dürfte die deutsche Wirtschaft auch im Jahresschlussquartal 2017 auf kräftigem Expansionskurs bleiben. Insbesondere der zuletzt sehr starke Auftragszufluss im Verarbeitenden Gewerbe spricht dafür, dass die industrielle Erzeugung weiter erheblich zur gesamtwirtschaftlichen Aktivität beitragen wird."

US-Strafzölle bleiben hinter hohen Erwartungen zurück
Die Trump-Regierung lässt in Sachen Strafzöllen auf Stahl einen Testballon steigen. US-Handelsminister Willbur Ross verhängt vorläufige Strafzölle von 5% bis 209% auf Importe von kaltgewalzten mechanischen Röhren aus Deutschland, China, Indien, Italien, Südkorea und der Schweiz. Es handelt sich um ein sehr kleines Marktsegment. Zu einer mengenmäßige Einfuhrbegrenzung sowie Strafzöllen auf eine breit angelegte Palette von Stahlprodukten, wie mehrmals von Trump angekündigt, kam es bisher nicht.

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