USA verbarrikadieren Stahlmarkt mit schwachem Dollar

20.01.14

USA verbarrikadieren Stahlmarkt mit schwachem Dollar

Weil die USA unter der großen Industrieländern das stärkste Wachstum haben, läuft die amerikanische Stahlkonjunktur besonders gut. Europas Stahlproduzenten wollen sich von den hohen Stahlpreisen eine Scheibe abschneiden, und werden von dem schwachen US-Dollar ausgebremst.

Stahlpreis pro Tonne Hot-Rolled Coil Chicago

An der Warenterminbörse in Chicago ist der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil) seit Mai 2013 von 578 Dollar auf 675 Dollar pro Tonne gestiegen. Die europäischen Stahlpreise für Hot-Rolled Coil ab Werk (ex-works) dümpeln hingegen seit Monaten bei etwa 470 Euro pro Tonne.

Zum aktuellen Euro-Wechselkurs von 1,36 Dollar kostet europäischer Stahl etwa 640 Dollar. Rechnet man die Frachtkosten hinzu, sind die europäischen Stahlpreise, trotz der lahmen Konjunktur in Europa, in etwa gleichauf mit den Preisen in den USA.

Anders sähe es aus, wenn die Gemeinschaftswährung, wie zuletzt im Juli 2012, bei 1,20 Dollar notieren würde. Bei einem Stahlpreis von 564 Dollar pro Tonne ex-works, würde es sich für europäische Stahlproduzenten sehr wohl rechnen Stahl in die USA zu exportieren.

Ein gewisser Rohstoff-Egoismus der USA ist nicht auf den Bereich der Industriemetalle begrent. So sind die US-Rohölpreise mit derzeit 94 Dollar pro Fass um 12 Dollar niedriger als in Europa. Washington verbietet, dass amerikanisches WTI-Öl zu umfangreich exportiert wird.

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