Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2015 - Update 7

Die Stahlpreise fallen auf breiter Flur. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Rohstahlkontrakt für Steel Billet sinkt auf 290 Dollar pro Tonne. So günstig war Halbzeug aus Stahl zuletzt im Dezember 2013. Der US-Warmbandkontrakt fällt von 512 auf 503 Dollar, während der Baustahlkontrakt in Shanghai von 2.515 Yuan auf 2.489 Yuan nachgibt.

Deutschlands Stahlindustrie blicke vorsichtig optimistisch auf das laufende Jahr, sagt der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Das Marktumfeld bleibe schwierig, während die Rahmenbedingungen die Stahlindustrie belasten würden.

"Über kurz oder lang wird es eine weitere Konsolidierung geben müssen, weil schlicht und einfach nicht alle Anbieter überleben können", sagt der Stahlchef von ThyssenKrupp, Andreas Goss, im Vorfeld der Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 2015" in Düsseldorf. "Offen ist aber, wann diese Konsolidierung einsetzen wird und welche Anbieter es treffen wird."

"Steinzeit im wirtschaftlichen Verständnis. Wenn wir uns davon nicht lösen, dann wird das Überleben der Stahlindustrie in Europa mit einem riesigen Fragezeichen versehen", kommentiert der Chef des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, Bestrebungen der italienischen Politik Stahlwerke zu verstaatlichen.

Die Wirtschaftsberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) rechnet einer Studie zufolge erst um 2030 damit, dass China den Höhepunkt seines Stahlbedarfs erreicht. In den kommenden 15 Jahren dürfte somit die Stahlnachfrage im Reich der Mitte weiter steigen.