Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 8. November 2017

"Die angekündigten 2.000 Jobs, die weggehen, werden nicht alles sein", warnt Günter Back, Betriebsrats-Chef von Thyssenkrupp Steel Europe, in Duisburg. Für den Fall einer schwächeren Stahlkonjunktur seien keine Verlustübernahmen des von Thyssenkrupp und Tata neu gegründeten Stahl-Gemeinschaftsunternehmen vorgesehen. "Und wenn das Ganze in Probleme gerät, will keiner etwas damit zu tun haben", sagt Back laut einer dpa-Meldung.

Dem Betriebsrats-Chef bereitet es offenbar Sorge, dass beide Konzernmütter ihr Anteile an dem neu zu schaffenden Unternehmen, das nach ArcelorMittal zum zweitgrößten Stahlkocher Europas aufsteigen würden, wie Finanzinvestoren verwalten könnten. Auf den nächste Wirtschaftsabschwung, der unweigerlich kommen wird, würde man dann mit weiteren Stellenstreichungen reagieren.

Stiehlt sich der Thyssenkrupp-Vorstand aus der Verantwortung?

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Fünf Wirtschaftsweise) rechnet für 2017 mit einem Wachstum von 2,0% und für 2018 mit 2,2%. Gleichzeitig warnen die Wirtschaftsweisen vor einer Überhitzung der Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft befinde sich in einer Überauslastung. Spätestens ab 2019, wahrscheinlich schon in der zweiten Hälfte 2018, dürfte sich die Konjunktur in Deutschland abschwächen.

Man werde in den nächsten Jahren bis zu 2.000 Stellen bei Thyssenkrupp streichen, sagte Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger unlängst der "Bild"-Zeitung. Es könne aber nicht gesagt werden, wie der Stellenbedarf in fünf oder zehn Jahren sei, so Hiesinger.