Warmbandpreise 531-546 €: Anstieg im September erwartet
Die Kombination aus saisonalen Effekten, günstigen Importen und sinkenden Eisenerzpreisen schafft ein schwieriges Umfeld für Stahlhersteller. Der am Terminmarkt gehandelt Warmbandkontrakt für Nordeuropa fällt auf 531 Euro je Tonne. Das ist der tiefste Stand seit vier Jahren.
"Die Auftragslage scheint sich etwas verbessert zu haben, und es gibt Hoffnungen auf eine Erholung der Preise im September. Käufer, die an eine Trendwende glauben, ziehen es daher vor, jetzt zu bestellen“, sagt eine Quelle aus einem Stahlwerk gegenüber Fastmarkets.
Die Umsetzung des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM), eine Nachfrageerholung und Lagerauffüllungen dürften die Preise langfristig steigen lassen, erwartet Julian Verden, Managing Director des Stahlunternehmen Stemcor,. Allerdings sei der Markt in kurzen Sicht schwach.
Der tiefe Warmbandpreis am Terminmarkt können Käufer nutzen, um sich gegen einen Preisanstieg in den ber-Monaten abzusichern. Jedoch notiert der Warmbandkontrakt mit Fälligkeit September bei 562 Euro und damit deutlich höher als die für Juli mit 532 Euro und August mit 541 Euro.
Er rechne mit einem "scharfen Anstieg von Absicherungsgeschäften (Hedging), sagte Verden auf der 75 Jahre Eurometal-Konferenz in Luxemburg. Neben Stahl müssten Firmen auf steigende Unsicherheiten wegen Preisausschlägen bei Eisenerz, den Frachtkosten und CO2-Zertifikaten mit Hedging reagieren.
Der Spotpreis für nordeuropäisches Warmband liegt aktuell bei 546 Euro je Tonne. Das sind 109 Euro (-17%) weniger gegenüber 20. April 2025, als die Preisentwicklung bei 655 Euro gipfelte.