Betonstahlpreise: 615-630 €/t Deutschland, 570-610 € Italien

Die Betonstahlpreise werden von gestiegenen Stromkosten und einer seltenen Anhebungen des Dimensionsaufpreises gestützt. Untermauert wird der Ausblick auf höhere Preise von der besseren Lage auf dem Bau. Gesunkene Schrottpreise stehen höheren Erlösen der Stahlwerke noch im Weg.

In Deutschland sind die gewerblichen Strompreise im Juli um 41% auf 90 Euro je Megawattstunde (MWh) gestiegen. In Österreich bezahlen Unternehmen für Strom knapp 92 Euro/MWh. Spitzenreiter ist Italien mit 113 Euro/MWh.

"Preisrally im italienischen Markt für Betonstahl setzt sich fort“, meldet Fastmarkets und gibt eine Preisspanne von 570-610 Euro je Tonne per 6. August 2025 an. Ende Juni hatte die Spanne noch mit 505-515 Euro deutlich tiefer gelegen.

Der deutsche Anbieter von Bewehrungsprodukten Baustahlgewebe und die österreichische Marienhütte haben ihre Dimensionsaufpreise für 12 Millimeter dicken Betonstahl (B500B) um 15 Euro auf 280 Euro je Tonne angehoben. Andere Hersteller folgtem dem bisher nicht. 

"Der Basispreis für Betonstahl in Deutschland hat kürzlich einen Boden bei 350 Euro/Tonne erreicht. Mit dem bisherigen Dimensionsaufpreis läge 12-mm-Stabstahl damit bei 615 Euro; mit dem neuen Dimensionsaufpreis wären es  630 Euro", berichtet Kallanish.

Schrott, Bauindustrie

Den größten Einfluss auf die Produktionskosten von Betonstahl und damit auf die Betonstahlspreise hat Stahlschrott. Die von den Stahlwerken an die Schrotthändler gezahlten Schrottpreise sind im Juli im Schnitt um 10-30 Euro je Tonne gesunken.

"Die Recyclingbetriebe gehen davon aus, dass das Sommerloch mindestens noch im August Bestand haben wird", meldet Euwid. Ob es im September zu einer Marktbelegung komme, sei wegen der konjunkturellen Entwicklung ungewiss.

Der ifo--Geschäftsklimaindex für das Bauhauptgewerbe stieg im Juli zum sechsten Mal in Folge. Allerdings ist das Anstiegstempot sehr langsam. Der Index war im Juli mit -14 Punkten erneut negativ nach -26,9 Zählern im Februar.

"Sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch die Erwartungen verbesserten sich", kommentiert ifo-Präsident Clemens Fuest.  Allerdings bleibe auf dem Bau der Auftragsmangel weiterhin ein großes Problem.