Stahlmarkt in Wartestellung, aber vor Anstieg in ber-Monaten
Der Stahlpreis wird laut eingeübten Preisentwicklungen im August leicht sinken und in den ber-Monaten dann in einen Anstieg überwechseln. Aktuell kostet warmgewalzter Stahl 570 Euro pro Tonne (1.000 kg). Zu Beginn des 2. Quartals 2025 waren es 650 Euro.
Infolge der eingetrübten Konjunkturentwicklung, mitverursacht von den USA durch die hohe Unsicherheit wegen den Zöllen, kam es zu einem deutlichen Rückgang der Stahlpreisentwicklung. Von 650 Euro sank der Stahlpreis bis Ende Juli auf 530 Euro (-18%). Wegen hohen Lagerbeständen, und weil Stahlhersteller unvermindert vor Importstahl mit tiefen Verkaufspreisen warnten, sah es danach aus, dass sich der Preis auf diesem tiefen Niveau mehrere Monate einnisten würde.
Dann einigten sich EU und USA Ende Juli auf ein Zollabkommen, welches die hohe Unsicherheit in der Automobilindustrie und dem Maschinenbau beseitigte. Der Stahlpreis stieg binnen einer Woche um 40 Euro auf 570 Euro. ArcelorMittal ließ sich nicht lange bitten: Der Marktführer erhöhte zweimal seine Warmband-Verkaufspreise, zunächst um 30 Euro je Tonne und danach noch einmal um 20 Euro.
Stahlpreis Prognose
Wegen dem unterbrechungslosem Anstieg über zwei Abwärtstrendlininen ist eine Umkehrung in einen Aufwärtstrend in Gang. Die Stahlnachfrage ist dabei von ihrem tiefen Niveau zu steigen, alsbald die Sommer- und Werksferien abgeschlossen sind. Der neue Aufwärtstrend lässt allerdings auf sich warten. Die Stahlpreisentwicklung befindet sich aktuell in einem leichten Abwärtsverlauf. Hintergrund: Nach einem so deutlichen Sprung über zwei Abwärtstrendlinien kommt es in der Regel zu einer Korrekturphase.
Ist diese abgeschlossen, wird aller Voraussicht nach ein längerer Anstieg folgen. Der Stahlpreis hatte 2024 und im 1. Quartal 2025 bequem über der Marke von 600 Euro gelegen. Anfang 2024 erlösten die Flachstahlproduzenten am Spotmarkt sogar bis zu 760 Euro je verkaufter Tonne. Viele Stahlkäufer planen, wegen der Unsicherheit über die vollständige Einführung des CO2-Grenzausgleichsmechanismus in 2026 ihre Käufe in den nächsten Monaten zu erhöhen.