Oktober 2012

24.10.12

Stahlpreisentwicklung bleibt im Abwärtstaumel

Die Stahlpreisentwicklung hat offenbar das Schlimmste noch nicht überstanden. An der Londoner Metallbörse (LME) fällt der Stahlpreis auf ein Dreijahrestief bei 310 Dollar pro Tonne. Das in Chicago gehandelte Warmbreitband sinkt auf 590 Dollar. Bei dem gegenwärtigen Euro Wechselkurs von 1,29 USD ergibt sich ein Stahlpreis pro Tonne von 457 Euro.

Posco, der viertgrößte Stahlproduzent der Welt, korrigierte bereits zum dritten Mal in diesem Jahr seine Umsatzzahlen herunter. Der südkoreanische Hüttenbetreiber muss wegen schwacher Nachfrage und fallenden Stahlpreisen den Ausblick senken. Analysten warten nun mit Spannung auf die Zahlen von Branchenprimus ArcelorMittal und Deutschlands größter Stahlkocher ThyssenKrupp.

Schwachen Konjunkturdaten tragen dazu bei, dass die Stahlpreisentwicklung in den Seilen hängt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel vom September von 101,4 im Oktober auf 100 Punkte. Damit hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zum sechsten Mal in Folge eingetrübt. Die Umfrage unter 7.000 Unternehmen zeigt, dass sich die Wolken am deutschen Konjunkturhimmel verdunkelten, schreibt Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Für die Stahlkonjunktur ist in erster Linie die Lage im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bauhauptgewerbe wichtig. Die Geschäftslage hat sich deutlich verschlechtert, stellt das Ifo Institut mit Bezug auf die Industrie fest. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindex weiter gesunken. „Die Unzufriedenheit der Firmen mit ihrer aktuellen Lage hat erneut zugenommen“, berichtet Sinn.

Der LME Stahlpreis hat sich in den zurückliegenden 16 Monaten mehr als halbiert. Im August 2011 notierten die in London gehandelten Stahlknüppel noch bei 690 Dollar. Warmbreitbandstahl am Kassamarkt liegt mit derzeit 590 Dollar um 210 Dollar bzw. 26 Prozent niedriger als im September 2011.

18.10.12

Stahlpreis Entwicklung hat’s bei €260 schwer

An der Londoner Metallbörse (LME) befindet sich die Stahlpreisentwicklung bei 340 Dollar pro Tonne. Bei einem gegenwärtigen Eurokurs von 1,31 USD ergibt sich ein Stahlpreis von 260 Euro. Das sind 216 Euro weniger als vor einem Jahr. Neben den an der LME gehandelten Steel Billets zeigen auch die Stahlpreise für amerikanisches Warmbreitband nach unten.

Bedingt durch die konjunkturelle Abschwächung und die Schuldenkrise sank Warmbreitband zwischen Anfang September 2011 und Mitte Oktober 2012 von 800 auf 592 Dollar pro Tonne (-26 Prozent). In Europa fiel der Durchschnittspreis für warm gewalzten Stahl von 660 auf 555 Euro (-15,9 Prozent).

„Demzufolge wird die globale Nachfrage nach Walzstahlerzeugnissen 2012 um 2,1 Prozent (1,41 Milliarden Tonnen) und 2013 um 3,2 Prozent (1,455 Milliarden Tonnen) zulegen. Im April waren noch Zuwächse von 3,6 Prozent (2012) und 4,5 Prozent (2013) erwartet worden. 2011 war der Weltstahlmarkt um 6,2 Prozent gewachsen, zitiert die Wirtschaftsvereinigung Stahl den Konjunkturausblick des Weltstahlverbandes.

Um sich ein Gesamtbild über die Stahlkonjunktur zu machen, ziehen Analysten den von der Metallberatungsgesellschaft MEPS berechneten globalen Stahlpreisindex zu Rate. Der Index, der nordamerikanische, europäische und asiatische Transaktionspreise für Breitband umfasst, sank zwischen Mai 2011 und September 2012 von 912 auf 736 Dollar (-19,3 Prozent).

Schrottpreise

Bei der Schrottpreisentwicklung ging es in den zurückliegenden 16 Monaten von 332 auf 297 Euro (-10,5 Prozent) bergab. Dies zeigt der vom europäischen Stahlverband Eurofer herausgegebener Abrissstahlindex, der die Durchschnittspreise für Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien abbildet.

Die Abwärtsdynamik der Schrottpreise könnte sich fortsetzen. Experten verweisen in diesem Zusammenhang auf den Wechselkurs. Als der Eurokurs im Sommer bei 1,21 Dollar notierte, haben Schrotthändler davon abgesehen aus dem Dollarraum zu importieren, wodurch die EU-Schrottpreise einigermaßen stabil blieben. Dieser Trend könnte sich nun umkehren, weil die Gemeinschaftswährung derzeit 1,31 Dollar wert ist.