Stahlpreis Entwicklung hat’s bei €260 schwer

18.10.12

Stahlpreis Entwicklung hat’s bei €260 schwer

An der Londoner Metallbörse (LME) befindet sich die Stahlpreisentwicklung bei 340 Dollar pro Tonne. Bei einem gegenwärtigen Eurokurs von 1,31 USD ergibt sich ein Stahlpreis von 260 Euro. Das sind 216 Euro weniger als vor einem Jahr. Neben den an der LME gehandelten Steel Billets zeigen auch die Stahlpreise für amerikanisches Warmbreitband nach unten.

Bedingt durch die konjunkturelle Abschwächung und die Schuldenkrise sank Warmbreitband zwischen Anfang September 2011 und Mitte Oktober 2012 von 800 auf 592 Dollar pro Tonne (-26 Prozent). In Europa fiel der Durchschnittspreis für warm gewalzten Stahl von 660 auf 555 Euro (-15,9 Prozent).

„Demzufolge wird die globale Nachfrage nach Walzstahlerzeugnissen 2012 um 2,1 Prozent (1,41 Milliarden Tonnen) und 2013 um 3,2 Prozent (1,455 Milliarden Tonnen) zulegen. Im April waren noch Zuwächse von 3,6 Prozent (2012) und 4,5 Prozent (2013) erwartet worden. 2011 war der Weltstahlmarkt um 6,2 Prozent gewachsen, zitiert die Wirtschaftsvereinigung Stahl den Konjunkturausblick des Weltstahlverbandes.

Um sich ein Gesamtbild über die Stahlkonjunktur zu machen, ziehen Analysten den von der Metallberatungsgesellschaft MEPS berechneten globalen Stahlpreisindex zu Rate. Der Index, der nordamerikanische, europäische und asiatische Transaktionspreise für Breitband umfasst, sank zwischen Mai 2011 und September 2012 von 912 auf 736 Dollar (-19,3 Prozent).

Schrottpreise

Bei der Schrottpreisentwicklung ging es in den zurückliegenden 16 Monaten von 332 auf 297 Euro (-10,5 Prozent) bergab. Dies zeigt der vom europäischen Stahlverband Eurofer herausgegebener Abrissstahlindex, der die Durchschnittspreise für Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien abbildet.

Die Abwärtsdynamik der Schrottpreise könnte sich fortsetzen. Experten verweisen in diesem Zusammenhang auf den Wechselkurs. Als der Eurokurs im Sommer bei 1,21 Dollar notierte, haben Schrotthändler davon abgesehen aus dem Dollarraum zu importieren, wodurch die EU-Schrottpreise einigermaßen stabil blieben. Dieser Trend könnte sich nun umkehren, weil die Gemeinschaftswährung derzeit 1,31 Dollar wert ist.