Nächster Dämpfer für Stahlpreisentwicklung aus Europa

16.04.13

Nächster Dämpfer für Stahlpreisentwicklung aus Europa

Stahlkonjunktur und Stahlpreisentwicklung werden von der Schuldenkrise in Europa erneut eingetrübt. Der an der Londoner Metallbörse gehandelte Kontrakt für Stahlknüppel sinkt auf ein Allzeittief bei 155 Dollar (118 Euro). Sorgen um Europas wirtschaftliche Zukunft mehren sich. Die ZEW-Indizes für Deutschland und den Euroraum schmieren ab.

Die ZEW Konjunkturerwartungen für die deutsche Volkswirtschaft fielen von 48,5 Punkten im März auf 36,3 Punkte im April, wie das Mannheimer Forschungsinstitut am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Indexstand von 41,5 Zählern gerechnet. Auch der ZEW-Index für den Euroraum geht mit einer Abnahme von 33,4 auf 24,9 Punkten deutlich stärker zurück als es erwartet wurde.

"Der Rückgang des ZEW-Index ist konsistent mit aktuellen Konjunkturmeldungen, die hinter den Erwartungen zurückbleiben," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest. Die Schuldenkrise in der Eurozone sorge nach wie vor für Unsicherheit.

Konjunkturelle Bremsspuren aufgrund der Zypern-Krise und des italienische Wahlpatts hat offenbar auch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgemacht. "Die ökonomischen Probleme in der Euro-Zone sind nach wie vor groß“, sagte Notenbankchef Mario Draghi am Montag in einer Rede an der Universität Amsterdam.

Trotz einer in den letzten Monaten stattgefunden Stabilisierung bleibe die Stahlkonjunktur in Deutschland fragil und von Unsicherheiten gekennzeichnet, stellte der Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, vor zwei Wochen auf der Hannover Messe fest. Hintergrund seien die Euro-Schuldenkrise und höhere Rohstoffpreise.