Londoner Stahlpreisentwicklung stolpert auf 132 € / 170 USD
Es ist da! Die Rede ist vom nächsten Rekordtief für die Stahlpreisentwicklung der Londoner Metallbörse (LME). Der Stahlpreis pro Tonne für die dort gehandelten Stahlknüppel (Steel Billet) sinkt auf 170 Dollar (132 Euro). Die konjunkturellen Perspektiven für die westliche Welt trüben sich ein. Ökonomen bereitet der Zustand der US-Wirtschaft ein wenig Sorge.Grund ist ein katastrophaler Arbeitsmarktbericht. In den USA wurden im März lediglich 88.000 neu Jobs geschaffen. Analysten hatten mit einem Beschäftigungsaufbau von 190.000 gerechnet. Im Februar lag der Stellenzuwachs noch bei 268.000. Die von den US-Politikern ins Gesetz geschriebenen automatischen Ausgabenkürzungen haben sich offenbar negativer auf die Konjunktur ausgewirkt, als zunächst angenommen wurde.
Die amerikanische Notenbank (Fed) spielt nun den Lückenfüller. Weil die weltgrößte Volkswirtschaft lahmt, muss Notenbankchef Ben Bernanke die Geldschleusen sehr viel länger geöffnet lassen, als es vielen lieb sein dürfte. Ein im Sommer beginnender Exit aus den massiven Anleihekäufen der Fed wird unwahrscheinlicher.
Die Stahlpreisentwicklung für warm gewalzten US-Stahl deutet seit Wochen auf konjunkturelle Bremsspuren hin. Der an der Warenterminbörse in Chicago (CME) gehandelte Warmbreitband-Kontrakt sank in den vergangenen drei Monaten von 655 Dollar auf 608 Dollar pro Tonne. Die von der Bank of America abgegebene Stahlpreis Prognose ist dabei sich zu bewahrheiten.