Schrottpreisentwicklung kostet im Mai 236,30 € (-12,40 €)
Die Schrottpreisentwicklung bestätigt eine weit entfernte gesamtwirtschaftliche Erholung. So bricht der Schrottpreis für Stahlaltschrott so stark ein wie zuletzt vor drei Monaten. Im bundesweiten Durchschnitt vergünstigte sich Stahlaltschrott nach den Aufzeichnungen der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) von 248,70 Euro im April auf 236,30 Euro im Mai.
Im Rückgang der Schrottpreise spiegelt sich die schwache Wachstumsprognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der Spitzenverband stampfte seine zu Jahresbeginn gemachte Vorhersage überraschend deutlich ein. Man rechnet nicht länger mit einer Erhöhung der Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent, sondern sagt für 2013 ein sehr mageres Wachstum von 0,3 Prozent voraus.
"Der Aufschwung in Deutschland ist vorerst verschoben", sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben heute in Berlin. "Die Unternehmen schätzen ihre Lage deutlich schlechter ein als zu Beginn des Jahres." Eine Ursache der halbierten Wachstumsprognose sei, dass die wirtschaftliche Erholung in Europa länger als erhofft auf sich warten lasse.
Für die Stahlkonjunktur wird es immer finsterer. Die Branche leidet bereits unter erheblichen Überkapazitäten und wird durch die EU-Kommission mit aberwitzig hoch besteuerter Energie belastet. Nun trübt sich auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld ein. Einen Silberstreif am Horizont sieht man dennoch steigen. Im Jahr 2014 rechnet der DIHK mit einem Wachstum über einem Prozent.