Neue Kursrallye? Stahlaktien folgen Stahlpreisen
Die Stahlpreise für chinesischen Betonstahl und amerikanisches Warmbreitband haben in den letzten Wochen deutlich angezogen. Währenddessen stabilisierten sich die europäischen Erzeuger- und Importpreise für Lang- und Flacherzeugnisse. Die viel gescholtenen deutschen Stahlaktien profitieren. ThyssenKrupp und Salzgitter setzen zum Höhenflug an.Am Aktienmarkt kletterten die Anteilsscheine von ThyssenKrupp seit dem 8. Juli von 14,34 Euro auf 16,12 Euro (+12,41%). Zweistellige Kursgewinne gab es auch bei der Salzgitter-Aktie. Sie kletterte von 24,62 Euro auf 27,31 Euro (+10,93%). In Anbetracht des wieder steigenden Dax scheint Luft nach oben vorhanden zu sein. Neben den Banktiteln haben die Stahlaktien das größte Aufholpotential.
Der Dax kletterte seit Jahresbeginn von 7.612 auf 8.254 Punkte (+8,43%). ThyssenKrupp-Papiere liegen trotz der jüngsten Kursrallye weiterhin im Minus. Anfang Januar notierte der Aktienkurs von Deutschlands größtem Stahlkocher bei 17,76 Euro. Im Falle von Salzgitter erscheint das Nachholpotential sehr viel größer. Die Anteilscheine starteten bei 39,43 Euro.
Neben den aktuellen Stahlpreisen beobachten Börsianer mit Argusaugen die Entwicklung im produzierenden Gewerbe. Der von dem Londoner Forschungsinstitut Markit herausgegebene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone steht dabei im Fokus. Der PMI-Index kletterte von 47,7 Punkten im Mai auf 48,8 Zähler im Juni.
Am 24. Juli präsentiert Markit die Vorabschätzung für Juli. Es ist durchaus im Bereich des möglichen, dass der Index für eine kleine Überraschung sorgt und über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten springt. Die Stahlaktien dürften im Falle eines kräftigen Anstiegs des Einkaufsmanagerindex zu den größten Gewinnern zählen.