Statische Stahlpreisentwicklung 2013 sinkt um 8%

Obwohl die internationalen Stahlpreise zuletzt anzogen, ist das Preisniveau nach wie vor niedrig. So waren importierte warm gewalzte Flach- und Langerzeugnisse im Juli 2013 um acht Prozent günstiger als im Jahresdurchschnitt 2012, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Trendwende in der deutschen Stahlindustrie lässt auf sich warten.

Der von den Statistikern ermittelte Index zu den Einfuhrpreisen von Flach- und Langerzeugnissen sank von 108,8 Punkten im Juni 2013 auf 107,6 Zähler im Juli 2013. Er liegt damit weiterhin deutlich unter dem Jahresdurchschnitt 2012 von 116,8 Punkten. Im Bereich von Betonstahl klafft ebenfalls eine große Lücke zwischen dem Durchschnitt 2012 von 132,4 Zählern und dem Juli-Wert 2013 bei 121,8 Punkten.

In Anbetracht der niedrigen Einfuhrpreise können die deutschen Stahlkocher keine höhere Preise bei ihren Kunden durchsetzen. Die Ertragskraft von Konzernen wie ThyssenKrupp und Salzgitter ist aufgrund von hausgemachten Problemen ohnehin schon äußerst schwach. Darüber hinaus wird die deutsche Stahlindustrie von der Energiewende belastet. Die EU-Kommission steht der Ausnahmeregelungen für energieintensive Betriebe kritisch gegenüber.

Als größte Gefahr für die Zukunft der Stahlindustrie in Europa gelten die Überkapazitäten. Sie liegen je nach Rechenart zwischen zehn und 25 Prozent. In diesem Jahr dürfte die Stahlproduktion in etwa um ein Drittel unter dem Niveau von vor 2008 liegen. Die Fußabdrücke der globalen Finanzkrise sowie von Europas Schulden- und Wachstumskrise bleiben damit unübersehbar.