Eisenerz macht Stahlpreisentwicklung zu schaffen

16.06.14

Eisenerz macht Stahlpreisentwicklung zu schaffen

Die Stahlpreise haben es derzeit vor allem in China schwer. Aber auch in Europa und den USA werden die Auswirkungen der von Rekordtief zu Rekordtief sinkenden Eisenerzpreise in den hiesigen Stahlpreisentwicklungen sichtbar.

In China rauscht der von Stahlanalysten mit Argusaugen beobachtete Eisenerzpreis immer tiefer in den Keller. Eisenerz mit einem Gehalt von 62 Prozent sinkt auf 91,50 US-Dollar pro Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit September 2012, berichtet "Steel Index".

Der chinesische Stahlpreis für Betonstahl steht derweil kurz davor unter die psychologische Marke bei 3.000 Yuan abzutauchen. Der in Shanghai meistgehandelte Kontrakt mit Fälligkeit im Oktober sank am Freitag auf ein Allzeittief bei 3.015 Yuan pro Tonne.

Eisenerz ist der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion. Weil seine Beschaffungskosten derzeit sinken, ergibt sich Abwärtsspielraum für die Stahlpreise weltweit. Die konjunkturellen Erholungen in Europa und den USA sind bisher nicht stark genug, um diesen Dämpfungseffekt über eine steigende Stahlnachfrage auszugleichen.

An der Warenterminbörse in Chicago (CME) befinden sich die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil) im Lichte der fallenden Eisenerzpreise seit Wochen im Korrekturmodus. So sank der HRC-Stahlpreis seit Ende Mai von 685 Dollar auf zuletzt 668 Dollar je Tonne.

Der Stahlkontrakt für Rohstahl (Steel Billet) klebt seit nunmehr drei Monaten bei 380-385 Dollar pro Tonne. Ohne den Eisenerzeffekt wäre die Stahlpreisentwicklung wahrscheinlich schon über 400 Dollar je Tonne gestiegen.