In Anbetracht rückläufiger Stahlnotierungen in Südeuropa steht die Zunahme in Nordeuropa auf wackeligen Beinen. Die südeuropäischen HRC-Stahlpreise sanken von 408 Euro auf 406 Euro ab Werk. Hinzu kommt, dass Produktion und Aufträge in der deutschen Industrie im August so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr steigen, wie aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Markit unter 500 Unternehmen hervorgeht.
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Der Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel von 52,4 Punkte im Juli auf 51,4 Zähler im August. Obwohl der Index, der neben dem Ifo-Geschäftsklima der zuverlässigste Frühindikator für die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe ist, noch über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern liegt, sieht es alles andere als rosig aus.
"Die Umfragedaten legen nahe, dass die Wachstumsdynamik im Industriesektor immer weiter schwindet", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Markit-Experten Oliver Kolodseike.
Insgesamt bestehen erhebliche Zweifel daran, ob die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl in den kommenden Monaten weiter steigen können. Auch die Preisentwicklung für Eisenerz, das der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion ist, raubt der Stahlpreisentwicklung Aufwärtspotential.
Die Eisenerznotierungen brachen seit Jahresbeginn um 35 Prozent ein. Der australische Eisenerzpreis lag zuletzt bei 87,10 US-Dollar pro Tonne. Hintergrund sind die Erschließungen neuer Minen, die zu einem Überangebot des Rohstoffs auf dem Weltmarkt geführt haben.