Stahlpreise im freien Fall

05.02.15

Stahlpreise im freien Fall

Die Stahlpreise auf der anderen Seite des Atlantiks kennen nur eine Richtung: Nach unten. Im Mittleren Westen der USA hergestelltes Warmband hat sich in den vergangenen vier Wochen um 49 Dollar auf 557 Dollar pro Tonne vergünstigt. Der entsprechende Stahlkontrakt für warm gewalzten Stahl sinkt an der Rohstoffbörse auf ein Rekordtief bei 542 Dollar.

Amerikanisches Kaltband gab von 726 Dollar per 4. Januar 2015 auf 687 Dollar per 1. Februar 2015 nach (-5,37 Prozent), meldet das Preiserhebungsunternehmen The Steel Index. Der Stahlpreis pro Tonne für feuerverzinkten Stahl sank um 45 Dollar auf 771 Dollar, während die Grobblechpreise um 47 Dollar auf 739 Dollar einbrachen.

Die Industriekonjunktur in den USA schwächt sich ab. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe sank von 55,5 Zählern im Dezember 2014 auf 53,5 Punkte im Januar 2015. Der Rückgang fiel deutlich stärker aus als von Analysten erwartet. Noch befindet sich der ISM-Index über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies könnte sich bald ändern.

Das Wachstum in den USA werde sich wegen einer zurückgehenden Produktion sowie einer geringeren Investitionstätigkeit abkühlen, prognostiziert die Volkswirtin Ellen Zentner von der US-Bank Morgan Stanley.

Im Gegensatz zu den amerikanischen Stahlpreisen haben sich die europäischen in den letzten Wochen erholt. Hintergrund dürften bessere Konjunkturperspektiven sein.

Die EU-Kommission erwartet für das laufenden Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Euroraum von 1,3 Prozent. Das sind 0,2 Prozent mehr als bisher. Für 2016 erhöht die Brüsseler Behörde ihre Prognose von 1,7 Prozent auf 1,9 Prozent.