Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2015 - Update 2

12.02.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2015 - Update 2

Die Stahlpreise für in der EU hergestelltes Grobblech (Plate) bekommen eine Verschnaufpause. Aufgrund einer schleppenden Nachfrage habe es zuletzt keine Preisänderung gegeben, meldet Steel First. Der Stahlpreis pro Tonne für Grobblech erhöhte sich seit Jahresbeginn um 13 Euro auf 423 Euro in Nordeuropa und um 18 Euro auf 429 Euro in Südeuropa.

Der börsengehandelte Kontrakt für US-Warmband sinkt auf ein neues Rekordtief bei 535 Dollar. Damit liegt der Stahlpreis für warm gewalzter Stahl um 70 Dollar niedriger im Vergleich zum Vormonat und um 125 Dollar gegenüber dem Vorjahresmonat.

Als heikel bezeichnen Händler die Stahlpreisentwicklung in China. Der in Shanghai meistgehandelte Kontrakt für Baustahl (Rebar) notiert nach wie vor unter 2.500 Yuan pro Tonne. Je mehr sich das chinesische Wirtschaftswachstum verlangsamt, um so weiter brechen offenbar die Stahlpreise ein. Baustahl gab in den letzten zwölf Monaten von 3.447 Yuan (420 Euro) auf 2.485 Yuan (351 Euro) nach.

Die Gefahr einer von China ausgehenden Krise der Schwellenländer (Emerging Markets) müsse man auf dem Radarschirm haben, meint die einflussreiche US-Ökonomin Carmen Reinhart. Die Schwellenländer als Krisenherde seien wahrscheinlicher als Europa. "Alle Emerging Markets sind eng an China gebunden. Das langsame Wachstum zeigt nun erste Auswirkungen", sagte Reinhart im Gespräch mit der Schweizer Handelszeitung.

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine konnte seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen 2014/15 kräftig steigern. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 10,2 Prozent auf 627,4 Millionen Euro. Man profitiere auch vom gesunkenen Eurokurs, erläuterte Voestalpine-Chef Wolfgang Eder. "Wir spüren in den letzten Wochen eine zunehmende Entlastung. Konjunkturell erwarten wir ebenso Rückenwind", so Eder.

War 1 Euro im Mai 2014 noch bis zu 1,40 US-Dollar wert, sind es aktuell nur noch 1,14 Dollar. Die Abwertung der Gemeinschaftswährung um 19 Prozent führt dazu, dass weniger Importstahl in die EU kommt. Darüber hinaus verbessern sich die Exportperspektiven für europäische Stahlkonzerne.