Stahlpreise und Stahlmarkt im April 2015 - Deutschland

10.04.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im April 2015 - Deutschland

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie gab überraschend deutlich nach. Die Bestellungen lagen im Februar 2015 um 0,9 Prozent niedriger als im Januar 2015, teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet.

"Nach der starken Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 sind die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sehr verhalten ins neue Jahr gestartet. [...] Gleichwohl senden die Stimmungsindikatoren weiterhin positive Signale. Insgesamt dürfte die Grundtendenz in der Industriekonjunktur moderat aufwärtsgerichtet bleiben", kommentiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Auch die Industrieproduktion hat im laufenden Jahr noch nicht an Fahrt aufgenommen. Die Produktion lag im Februar 2015 lediglich um 0,2 Prozent höher als im Vormonat. Im Fokus standen die Zahlen für Januar 2015. Ursprünglich waren die Statistiker von einem Anstieg der Industrieproduktion um 0,6 Prozent ausgegangen. Diese erste Erhebung musste man nun aufgrund einer breiteren und genaueren Datenbasis auf -0,4 Prozent nach unten korrigieren.

Deutschlands Industrie hat einen der höchsten Anteile am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Europa. Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am BIP lag im Jahr 2014 bei 22,3 Prozent. Das war doppelt so hoch wie in Frankreich (11,4 Prozent) und fast zweieinhalb Mal so viel wie in Großbritannien (9,4 Prozent). Die deutsche Rohstahlproduktion belief sich 2014 nach den Daten des Weltstahlverbandes worldsteel auf 42,95 Millionen Tonnen. Frankreich kam auf 16,14 Millionen Tonnen, Großbritannien auf 12,07 Millionen Tonnen.

Die Importpreise für Eisenerz lagen im Februar 2015 um 31,2 Prozent niedriger als im Februar 2014. Wegen den tiefen Weltmarktpreisen für Eisenerz kaufen Stahlproduzenten weniger Schrott. Das Ergebnis sind sinkende Schrottpreise. Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott sank gemäß der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) seit Jahresbeginn von 205,0 Euro auf 185,40 Euro (-9,56 Prozent).