Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2015 - Deutschland II

18.05.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2015 - Deutschland II

Deutschlands Rohstahlproduktion lag im April 2015 um zwei Prozent niedriger als im April 2014, teilt die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit. Insgesamt wurden 3,64 Millionen Tonnen Stahl erzeugt. Das Bild täuscht ein wenig, da die Produktion vor einem Jahr wegen eines verstärkten Lageraufbaus überdurchschnittlich hoch ausfiel. Statistiker sprechen von so genannten Basiseffekten.

Dass die deutsche Stahlindustrie weiterhin auf Expansionskurs ist, zeigt die hohe Kapazitätsauslastung. Sie lag im ersten Quartal 2015 bei etwa 90 Prozent. Im EU-Durchschnitt belief sich die Auslastung der Stahlwerke hingegen auf lediglich knapp 80 Prozent. Auch die um drei Prozent gestiegene Produktion von warmgewalzten Erzeugnissen sowie der Auftragseingang deuten darauf hin, dass die Rohstahlproduktion im April einen negativen Ausreißer darstellt.

Die Auftragseingänge für Walzstahl haben sich das fünfte Quartal in Folge erhöht, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dabei erreichten die Auftragsbestände mit 8,4 Millionen Tonnen den höchsten Stand seit drei Jahren. "Die jüngsten Daten stimmen mit Blick auf die kommenden Monate optimistisch. Ein starker Aufschwung ist zwar nicht in Sicht, eine weitere moderate Verbesserung der konjunkturellen Rahmenbedingungen jedoch wahrscheinlich", resümiert der Verband.

Dem zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter gelingt die Rückkehr in die Gewinnzone. Der Konzern erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres einen Gewinn von 32,7 Millionen Euro - nach einem Verlust von 13,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Grundlage für eine "nachhaltige Rückkehr" des Konzerns in die Gewinnzone sei geschaffen, teilt Salzgitter mit.

"Der Geschäftsbereich Flachstahl erwartet angesichts weiter unter Druck stehender Erlöse im EU Stahlmarkt auch für 2015 einen herausfordernden Geschäftsverlauf", heißt es im Ausblick von Salzgitter. Auch der Geschäftsbereich Grobblech / Profilstahl agiere in einem diffizilen Marktumfeld und erwarte nur geringe Ergebnisverbesserungen.

Zum Thema:
Diagramm Stahlpreisentwicklung Grobblech

Empfohlener Beitrag

Der längerfristige Stahlpreis-Ausblick 2025

Die Stahlpreise steigen mit einer Verzögerung von durchschnittlich acht Monaten nach dem Begin eines Aufschwung der deutschen Industrie. Wäh...