Stahlpreise und Stahlmarkt im Juli 2015 - Deutschland III

20.07.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im Juli 2015 - Deutschland III

Der Kupferschrottpreis für hochwertigen Kupferdraht (Millberry) steigt um 0,05 Euro auf 4,30 Euro pro Kilogramm (kg). Zwar sind die Höchststände vom Mai, als Altmetallhändler für 4,80 Euro ankauften, noch ein gutes Stück entfernt. Der aktuelle Anstieg könnte allerdings der Vorbote einer Aufwärtsbewegung sein, zumal sich der Kupferpreis aktuell über 5.000 Euro pro Tonne stabilisiert, nachdem er Anfang Juli im Tief auf 4.732 Euro sank.

Die deutsche Wirtschaft wächst wieder kräftiger. Nach einem schwachen ersten Quartal, in dem die Wirtschaftsleistung lediglich um 0,3 Prozent zunahm, hat sich das Wachstumstempo nach Ansicht der Deutschen Bundesbank erhöht. Neben den Lohnzuwächsen und des erhöhten Konsums verbessert sich die Lage in der Industrie. "Die kräftigen Zuwächse der Bestellungen im April und Mai, vor allem aus dem Ausland, deuten hier auf eine Belebung in den kommenden Monaten hin", schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

"Die Stahlwerke in Deutschland sind zu rund 90 Prozent ausgelastet. Das zeigt, dass die Unternehmen den Bedarf decken. In Europa liegt die Auslastung bei etwa 75 Prozent", sagt der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeine Zeitung (WAZ). Der deutschen Stahlindustrie machen chinesische Billigimporte zu schaffen. Derzeit gelange "in großen Mengen Stahl aus China zu Dumpingpreisen nach Europa und Deutschland", so Kerkhoff.

Die Aktienkurse von den zwei größten deutschen Stahlproduzenten kennen weiterhin nur eine Richtung: Nach oben. Die Anteilscheine von ThyssenKrupp klettern auf 25,03 Euro - nach 21,04 Euro zu Jahresbeginn. Salzgitter notieren bei 34,11 Euro. Damit ist die Aktie um 11 Euro bzw. 47 Prozent teuer als am 2. Januar 2015. Die Aktie des Stahlhändlers Kloeckner & Co. liegt bei 8,84 Euro mit drei Prozent im Minus. Mit ein Grund für die schwache Kursentwicklung der Papiere dürften die sinkenden Stahlpreise sein, die an den Gewinnmargen zehren.

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