Stahlpreise sinken, Kupferschrottpreis steigt auf 3,85 €/kg

Die Stahlpreise setzen ihre Talfahrt fort. Der in Chicago gehandelte Kontrakt für warm gewalzten Stahl sinkt auf 449 Dollar (403 Euro) pro Tonne. Vor zwei Monaten lag der Preis noch bei 478 Dollar (427 Euro). Im September 2014 waren es 662 Dollar (502 Euro). In Shanghai sinkt der meistgehandelte Baustahlkontrakt auf ein 6-Jahrestief bei 1.839 Yuan (259 Euro).


"Konjunkturerwartungen brechen global ein", meldet das Forschungsinstitut Sentix. Am schnellsten dreht sich der Abwärtsstrudel in China. Es folgt Lateinamerika und Osteuropa. Auch für Westeuropa sieht es düster aus. "Die Investoren sehen nun die Eintrübung in China sowie in den übrigen Emerging Markets als eine signifikante Belastung für die Konjunktur der Euro-Zone", sagt der Sentix-Volkswirt Sebastian Wanke.

Der auf wackligen Beinen stehende Konjunkturausblick findet sich in einer Stahlpreis Prognose der Metallberatungsgesellschaft MEPS wieder. MEPS rechnet damit, dass die Stahlpreise in Westeuropa aufgrund des harten Konkurrenzkampfes bis Ende 2015 weiter fallen werden. In Nordeuropa lag der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl laut der jüngsten Preismeldung bei 380 Euro - nach 420 Euro pro Tonne im September 2014.

Grafik einsehen: Stahlpreise Warmband, Kaltband, Baustahl

Am Kupfermarkt haben sich die Preise zuletzt etwas stabilisiert. Das rote Industriemetall verteuerte sich in den vergangenen zwei Wochen von 4.275 Euro auf 4.640 Euro pro Tonne. Dadurch konnte sich der Kupferschrottpreis nach oben bewegen. Der Ankaufspreis für hochwertigen Kupferdraht (Millberry) kletterte von 3,45 Euro auf 3,85 Euro pro Kilogramm, wie einschlägige Webseiten von Metallhändlern zeigen.