Stahlpreise und Stahlmarkt im Oktober 2015

01.10.15

Stahlpreise und Stahlmarkt im Oktober 2015

Die Stahlpreise sanken im September 2015 auf den tiefsten Stand seit elfeinhalb Jahren. Hauptgrund seien die weltweit überversorgten Stahlmärkte, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Die Nachfrage der Stahleinkäufer halte mit dem wachsenden Angebot nicht mit. Hinzu komme der Absturz der Rohstoffpreise. Der Kohlepreis fiel zuletzt mit 49,15 Dollar pro Tonne auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren.

Das Wachstum der Weltwirtschaft werde 2015 schwächer ausfallen als 2014, sagt die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde. Der IWF werde seine Prognose senken. Bisher ging man für das laufende Jahr von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 3,3% aus - nach 3,4% in 2014. Für 2016 rechne man nur mit einer "mäßigen Beschleunigung". Demzufolge dürfte der IWF auch seine bei 3,8% liegende Prognose für das nächste Jahr bei der offiziellen Vorstellung des Weltwirtschaftsausblicks am 6. Oktober 2015 kappen.

Die sinkenden Stahlpreise für warm gewalzten Stahl in Nordeuropa haben es bisher nicht vermocht mehr Käufer anzuziehen, berichtet "Steel First". Die Kunden der Stahlindustrie gingen davon aus, dass die Stahlpreise weiter fallen würden und hielten sich zurück.

"Dank moderater Produktions- und Auftragszuwächse blieb der Eurozone-Industriesektor im September auf Wachstumskurs. Der Kostendruck ließ infolge rückläufiger Einkaufs- und Verkaufspreise weiter nach", teilt das Forschungsinstitut Markit mit. Der von Markit herausgegebene Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe lag im September bei 52,0 Punkten. Der um zwei Zähler über der bei 50 Punkten liegende Wachstumsschwelle notierende PMI-Index signalisiert ein moderates Wachstumstempo für die Eurozone.

Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie steht kurz davor unter 50 Punkte abzutauchen. Der Index sank von 51,1 Punkten im August auf 50,2 Zähler im September, meldet das ISM-Institut. Ein für den Großraum Chicago erhobener Einkaufsmanagerindex bricht von 54,4 Punkten auf 48,7 Zähler ein.

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