Kupferschrottpreis steigt wegen Weichwährung auf 3,92 €/kg

11.11.15

Kupferschrottpreis steigt wegen Weichwährung auf 3,92 €/kg

Der Kupferschrottpreis hält sich dank eines tiefen Wechselkurses nahe 4,00 Euro je Kilogramm. Aktuell liegen die Ankaufspreise für hochwertigen Kupferdraht (Millberry) gemäß zwei Händler-Webseiten zwischen 3,84 Euro und 4,00 Euro pro Kilogramm. Der durchschnittliche Kupferschrottpreis beträgt damit 3,92 Euro. In Anbetracht des massiven Wertverfalls von Kupfer auf dem Weltmarkt reiben sich Marktbeobachter wegen leicht steigender Kupferschrottpreise die Augen.

An der Londoner Metallbörse (LME) notiert der Kupferpreis aktuell bei 4.933 Dollar je Tonne. Das ist sind mehr als 300 Dollar weniger als vor einem Monat, als die Tonne Kupfer noch einen Wert von 5.356 Dollar hatte. Erstaunlicherweise ist der Kupferschrottpreis seitdem nicht gefallen, sondern gestiegen. Er lag vor einem Monat mit 3,89 Euro drei Cents tiefer.

Dass Kupferverkäufer trotz sinkender Weltmarktpreise mehr erlösen, hängt mit dem Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar zusammen. Vor einem Monat war 1 Euro noch bis zu 1,15 Dollar wert. Inzwischen sind es nur noch 1,07 Dollar.

Die Abschwächung des Euros führt dazu, dass das auf dem Weltmarkt seit eh un je in Dollar gehandelte Kupfer für Angehörige des Euroraums teurer wird. Ein Ende der Schwächephase der Gemeinschaftswährung ist nicht in Sicht. Die US-Bank Goldman Sachs rechnet damit, dass bis Ende Dezember 2015 ein Austauschverhältnis von 1 Euro = 1 Dollar (Parität) erreicht wird.

Altmetall

Altmetallsammler profitieren nicht vom Wechselkurseffekt. Die Ankaufspreise für Mischschrott und Scherenschrott geben auf tiefem Niveau noch einmal nach. Für Mischschrott bekommt man gemäß Webseiten von Schrotthändlern 50 Euro pro Tonne - nach 70 Euro vor einem Monat und 140 Euro vor einem Jahr. Der Ankaufspreis für Scherenschrott sinkt binnen eines Monats von 80 Euro auf 60 Euro - nach 150 Euro im Oktober 2014.

Die Schrottpreise folgen den sinkenden Stahlpreisen in Europa, die keinem Wechselkurseffekt unterliegen. Für viele Stahlproduzenten ist es momentan günstiger Baustahl aus importierten Halbzeug aus Stahl herzustellen, anstatt über die Weiterverarbeitung von Schrott in Eletrokstahlwerken.

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