Stahlpreise zwischen Nord und Süd klaffen auseinander

Gemäß einer aktuellen Preismeldungen wird der in Nordeuropa bei 343 Euro liegende Stahlpreis für warm gewalzten Stahl bestätigt. In Südeuropa lag der durchschnittliche Warmbandpreis in der zum 30. Oktober 2015 endenden Woche nicht wie zunächst gemeldet bei 290-300 Euro ab Werk (Ex-mill). Vielmehr gab es einen Rückgang um 3 Euro auf 289 Euro ab Werk, wie die letzten Daten von "The Steel Index" zeigen.

Ein sinkender Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar mindere die Attraktivität von Stahlimporten, heißt es auf "scrapregister.com". Der Stahlpreis für warm gewalzten Importstahl lag zuletzt bei 310-315 Euro pro Tonne CIF (Kosten, Versicherung, Fracht bis italienischer Hafen). Das waren nur 10 Euro weniger als die entsprechenden CIF-Preise der italienischen Stahlproduzenten.

Die Stahlpreise werden sich voraussichtlich erst im Jahr 2017 erholen. Zu dieser Schlussfolgerung kommt die Metallberatungsgesellschaft MEPS in einem neuen Bericht über Lage auf dem globalen Stahlmarkt. Die Kombination aus einer besser laufenden Weltwirtschaft, einer schlankeren Bergbauindustrie und Rationalisierungen im Stahlsektor sollten zu einem moderaten Anstieg der Stahlpreise in 2017 und darüber hinaus führen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkt seine Wachstumsprognosen: Die Weltwirtschaft werde im laufenden Jahr nicht um 3,3% sondern um 3,1% expandieren. Für 2016 müsse man sich auf ein Wachstum von 3,6% einstellen. Das sind 0,2% weniger als im Juli prognostiziert. Die drei größten Risiken für die Weltwirtschaft seien die sich abzeichnende Straffung der Geldpolitik in den USA, der Absturz der Rohstoffpreise und die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft.