Warm gewalzter Stahl soll 2016 um 13% günstiger werden

28.12.15

Warm gewalzter Stahl soll 2016 um 13% günstiger werden

Der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl werde 2016 um 13% sinken, prognostiziert der Rohstoffexperte Colin Hamilton von dem australischen Finanzdienstleister Macquarie Group. In China sei die Stahlnachfrage aus dem Baugewerbe rückläufig, so dass die chinesischen Stahlexporte auf den überhöhten Niveaus von 100 Millionen Tonnen des Jahres 2015 blieben, sagt Hamilton der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Gemäß einer Analyse eines bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angesiedelten (OECD) Stahl-Arbeitskreises liegt die weltweite Kapazitätsauslastung in der Stahlindustrie seit 2009 unter 80%. Die Lücke zwischen den Produktionskapazitäten und des tatsächlichen Stahlausstoßes werde sich voraussichtlich weiter erhöhen, meint die OECD.

"Wir haben den Höchstwert bei der Stahlnachfrage hinter uns gelassen", so Hamilton. Die Stahlindustrie habe sich für ein Nachfragewachstum gerüstet, und an diesem Wachstum mangele es. Man müsse auch bedenken, dass der Rückgang der Stahlpreise teilweise auf den Absturz der Rohstoffpreise und verringerte Stahlproduktionskosten zurückzuführen sei.

Der Eisenerzpreis ist dabei das dritte Jahr in Folge zu sinken, nachdem sich der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung im 4. Quartal 2015 um 27% verbilligt hat. Die Eisenerzpreisentwicklung sank im Dezember 2015 auf ein Rekordtief bei 38,30 Dollar (35,80 Euro) je Tonne. Zuletzt konnte sich der Eisenerzpreis auf 41 Dollar erholen. Marktbeobachter versehen den Anstieg allerdings mit einem großen Fragezeichen.

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