Turnaround am Stahlmarkt lässt auf sich warten
Die Stahlpreise in Europa für Lang- und Flacherzeugnisse sind weiterhin am sinken, meldet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Hintergrund sei eine schwache Stahlnachfrage sowie der zum Jahresende einsetzende Lagerabbau. Ein Lichtblick für die Stahlproduzenten sei die Automobilindustrie, deren Nachfrage sich robust entwickele.Einen erheblichen Rückgang der Stahlpreise gab es laut MEPS im November bei Langerzeugnissen. Die Käufer hätten die Stahlproduzenten unter Druck gesetzt, die gesunkenen Schrottkosten weiterzugeben. Die Stahlpreise für Flachstahlerzeugnisse fielen, weil großen Mengen von günstigeren Importstahl aus China und Russland in Europa angeboten wurden.
In den USA und China zeichnet sich derweil nach einem wochenlangen Sinkflug der Stahlpreise eine Erholung ab. Der US-Terminkontrakt für Warmband klettert um 8 Dollar auf 384 Dollar (362 Euro) pro Tonne. Der in Shanghai meistgehandelte Baustahlkontrakt für den Liefermonat Mai 2016 steigt um 1,6% auf 1.657 Yuan (245 Euro).
Ein neues Rekordtief des Eisenerzpreises dürfte einen weiteren Anstieg der Stahlpreise erschweren. Eisenerz kostet aktuell mit 41 Dollar (39 Euro) so wenig wie zuletzt vor zehn Jahren. Trotz der tiefen Preise fahren BHP Billiton und Rio Tinto nach wie vor Gewinne ein. Für die beiden australischen Bergbauriesen wird es erst brenzlich, sollte der Eisenerzpreis unter 29 Dollar sinken.