Stahlpreise und Stahlmarkt im Januar 2016 - Deutschland III

25.01.16

Stahlpreise und Stahlmarkt im Januar 2016 - Deutschland III

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe ist so schlecht wie seit einem Jahr nicht mehr. "Die Industriefirmen korrigierten ihre optimistischen Erwartungen indes deutlich nach unten. Die deutsche Wirtschaft blickt erschrocken ins neue Jahr", erklärt ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Der ifo-Geschäftsklimaindex sinkt um 1,3 Punkte auf 107,3 Zähler.

Die deutschen Bundesbank ist hingegen optimistisch. Sie erwartet, dass der vom Konsum getragene Konjunkturaufschwung in Deutschland bald auch die Industrie erfassen wird. Die Auftragseingänge vom Jahresende signalisierten, dass die Industriekonjunktur bald anziehen dürfte, schreibt die Notenbank in ihrem neuen Monatsbericht.

Es ist unklar, wo die Reise für die deutsche Industrie hingeht. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen legt eine Abkühlung nahe. Die Bundesbank-Experten rechnen hingegen mit einem Aufschwung. Viele entscheiden sich für das negative Szenario, weil die Wasserstandsmeldungen direkt von den Unternehmen - der ifo-Index basiert aus 7.000 Unternehmensmeldungen - in der Regel zuverlässiger sind als die Einschätzungen von den Bundesbank-Schreibtischen.

"Die Konjunkturaussichten trüben sich 2016 ein. In der gesamten Wirtschaft schwindet die Zuversicht", erklärte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, bereits Ende 2015. Er rechnet für 2016 nur mit einem Wachstum in Deutschland von 1,3%. Das ist deutlich weniger als viele Forschungsinstitute, die knapp 2% erwarten, aber in der Vergangenheit regelmäßig falsch lagen.

ThyssenKrupp liegt laut Industriekreisen im Bieterrennen um einen Großauftrag im Hintertreffen. Der Bau von zwölf U-Booten für die australische Marine im Wert von 32 Milliarden Euro wäre der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte. Allerdings haben die Bieter aus Japan und Frankreich offenbar die Nase vorn. ThyssenKrupp möchte den Auftrag mit dem Ausbau eines 2.000-Tonnen-U-Boots auf 4.000 Tonnen stemmen, was als technisch schwierig angesehen wird.

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