Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2016 - Deutschland V

Handwerker aufgepasst: Ab April können Bleche, Rohre und Profile direkt über das Internet bei Deutschlands größtem Stahlkonzern gekauft werden. ThyssenKrupp öffnet seinen Werkstoffhandel für Kleinabnehmer nun auch in Deutschland. In den USA, Großbritannien und Spanien ist das Angebot für Kleinkunden im Online-Retail-Shop "Materials4Me" bereits seit längerem verfügbar.

Vom Devisenmarkt kommen gute Nachrichten für die deutsche Stahlindustrie. Nachdem der Euro-Wechselkurs in der letzen Woche bereits unter die Marke von 1,10 US-Dollar schlüpfte, geht es nun auch unter 1,09 Dollar. Der Euro ist nur noch 1,0885 Dollar wert - nach 1,1380 Dollar vor zweieinhalb Wochen. Die Abschwächung des Euros führt zu einer Verteuerung von russischem und chinesischem Importstahl. Dadurch verkleinert sich der Preisvorteil zu Stahlprodukten Made in Germany.

Die Importpreise für Roheisen und Stahl lagen im Januar 2016 um 13,8% niedriger als im Januar 2015, teilt das Statistische Bundesamt mit. Eisenerz war gar um 30,8% günstiger im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den vergangenen Wochen konnte der Eisenerzpreis allerdings deutlich steigen. Auf dem Weltmarkt kostet der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung derzeit knapp 50 Dollar je Tonne - nach 39 Dollar zu Jahresbeginn.


Deutschlands zweitgrößter Stahlproduzenten sieht positive Entwicklungen für seinen Geschäftsverlauf wegen denen von der EU-Kommission angekündigten Strafzöllen. "Beantragte Anti-Dumping-Maßnahmen für dieses Produktsegment könnten frühestens im zweiten Halbjahr für eine gewisse Entspannung sorgen", erläutert Salzgitter in seinem Geschäftsbericht für den Bereich Grobblech und Profilstahl.

Die Salzgitter-Aktie liegt inzwischen wieder recht deutlich über 20 Euro. Zuletzt kosteten die Anteilsscheine 20,88 Euro. Das waren 22% mehr als am 9. Februar 2016, als die Aktie auf ein Rekordtief bei 17,10 Euro abgerutscht war. ThyssenKrupp stiegen in den vergangenen drei Wochen von 12,84 Euro auf 15,34 Euro (+19,47%).