Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2016 - Deutschland II

Deutschlands Rohstahlproduktion verzeichnet den dritten Rückgang in Folge. Im Januar 2016 lag der Stahlausstoß bei 3,61 Millionen Tonnen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilt. Die Stahlhütten produzierten 2% weniger als im Januar 2015. Überdurchschnittlich fällt der Produktionsrückgang bei warmgewalzten Erzeugnissen aus. Hier gibt es ein Minus von 10,2% auf 2,34 Millionen Tonnen. Der Stahlpreis für Warmband pendelte im Januar bei 315-324 Euro pro Tonne.

Die deutsche Industrieproduktion fiel im Dezember 2015 um 1,2% niedriger aus als im November 2015, meldet das Statistische Bundesamt. Der Rückgang ist ein Überraschung. Volkswirte hatten mit einer leichten Produktionsausweitung gerechnet. "Zum Jahresende 2015 durchlief die Industrieproduktion eine Durststrecke", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium. Auch die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sanken mit 0,7% wesentlich stärker als erwartet.


Der Sentix-Konjunkturindex fällt im Februar 2016 auf den tiefsten Stand seit November 2014. "Die einstige Konjunkturlokomotive Deutschland" kühle sich merklich ab. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die der Erwartungen seien unter Druck, erläutert der Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Ferner sagt der Experte, dass die globale Konjunktur auf der Kippe stehe.

"Ohne die Stahlindustrie überlebt das Saarland nicht. Es geht jetzt um die Wurst. Wir führen keinen Schaukampf, sondern einen Überlebenskampf", zitiert die "Saarbrücker Zeitung" Betriebsrats-Chef Stephan Ahr von Saarstahl. "In Deutschland stehen eine Million Arbeitsplätze auf dem Spiel.". Hintergrund seien die von der EU-Kommission verfolgten Pläne, die die Stahlunternehmen zum Kauf von Umweltzertifikaten zwinge. Hinzu kämen China, das riesige Mengen Billigstahl auf den europäischen Markt werfe.