Stahlschrottmarkt: "Kräftiger Wind unter den Flügeln"

21.04.16

Stahlschrottmarkt: "Kräftiger Wind unter den Flügeln"

Der Preisanstieg auf dem Stahlmarkt verbreitert sich. Während die Eisenerzpreise und Betonstahlpreise in China auf ihren höchsten Stände seit knapp einem Jahr steigen, kommt es zu einer kräftigen Belebung auf dem deutschen Stahlschrottmarkt. Auch der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt kennt nur eine Richtung: Nach oben.

Auf 2.561 Yuan (350 Euro) je Tonne klettert der meistgehandelte Betonstahlkontrakt in Shanghai - nach 2.167 Yuan (293 Euro) Anfang April. Der Benchmark-Preis für Eisenerz mit einem Gehalt von 62% steigt in Nordchina auf 64,30 US-Dollar (56,90 Euro). Eisenerz hat sich in der laufenden Woche um 12% erhöht und ist so teuer wie zuletzt vor zehn Monaten.

"Der Stahlschrottmarkt in Deutschland spürt derzeit den zweiten Monat in Folge kräftigen Wind unter den Flügeln", schreibt die Redaktion von "EUWID Recycling und Entsorgung". "Treiber ist vor allem die kräftige Auslandsnachfrage", wobei die Stahlschrottnachfrage aus der Türkei besonders hoch sei. Auch aus Italien und Indien soll es ordentliche Kaufmengen geben.

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In Anbetracht der günstigen Lage auf dem Schrottmarkt sollte es zu einem Anstieg bei den Ankaufspreisen von Edelstahlschrott kommen. Schrotthändler zahlen für Edelstahlschrott der Legierung V2A aktuell 0,50-0,67 Euro je Kilogramm (kg). Für Hartmetall/Wendeplatten liegen die Ankaufspreis bei 7,50-10,75 Euro/kg.

An der LME klettert der auf einer türkischen Schrottmischung basierende Stahlschrottkontrakt auf 273 Dollar (239 Euro). Damit hat der Kontrakt im laufenden Monat um 30 Dollar zugelegt, nachdem er bereits im März um 34 Dollar gestiegen war. Seit Handelsbeginn Ende November 2015 kam es zu einem Anstieg um 40%.