EU will Chinas Stahlproduzenten mit Strafzöllen ausbremsen

09.05.16

EU will Chinas Stahlproduzenten mit Strafzöllen ausbremsen

Während die Stahlpreise und Eisenerzpreise in China weiter fallen, legt die EU-Kommission bei ihren Strafzöllen schnell noch einmal nach. Die Höhe der Aufschläge für importierten Betonstahl werde nicht wie ursprünglich kommuniziert bei 9,3-13% liegen, sondern bei 18,4-22,5%, berichtet der Stahlpreis-Dienstleister "Platts".

Der meistgehandelte Betonstahlkontrakt sinkt in Shanghai auf 2.314 Yuan (312 Euro) je Tonne. Das ist der tiefste Stand seit drei Wochen. Der Eisenerzpreis geht in den Sturzflug über. Er fällt im ostasiatischen Handel auf 57,70 US-Dollar je Tonne. Damit ist der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion um 7,50 Dollar günstiger als vor einer Woche.

Chinas Regierung hat Probleme ihr Ziel, in drei bis fünf Jahren 150 Millionen Tonnen weniger Rohstahl zu erzeugen, in die Tat umzusetzen. Denn die Stahlproduzenten pfeifen auf die Vorgaben. Stahlfirmen in der Provinz Hebei hätten entgegen den staatlichen Direktiven neue Produktionsanlagen errichtet und Anlagen weiterlaufen lassen, die eigentlich geschlossen werden sollten, berichtet Reuters unter Berufung auf das Umweltministerium.

Peking strebe Stilllegungen von Stahlwerken nicht etwa an, weil diese von Europäern und Amerikanern geforderten würden. Der wahre Grund sei die katastrophalen Luftverschmutzung zu bekämpfen, heißt es aus Regierungskreisen.