Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2016 - Roundup 10

14.05.16

Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2016 - Roundup 10

Für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie gibt es einen kräftigen Schluck aus der Pulle. In Deutschlands wichtigster Industriebranche steigen die Löhne um 4,8%. Die Laufzeit des für Nordrhein-Westfalen verabschiedeten Tarifabschlusses beträgt 21 Monate. IG Metall und Arbeitgeberverband Gesamtmetall empfehlen, den Abschluss bundesweit für die 3,8 Millionen Beschäftigten zu übernehmen.

Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) investieren 120 Millionen Euro in die Wartung und Instandsetzung ihres Hochofens B in Duisburg. Ab September wird der Hochofen für drei Monate abgeschaltet. Danach wird Hochofen A modernisiert, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet. Er liefert im Schnitt 7.500 Tonne Eisen pro Tag. Die beiden Aggregate werden mit den Instandsetzungsarbeiten für die nächsten 15 Jahre fit gemacht.

Deutschlands Stahlkonjunktur hat sich im ersten Vierteljahr stabilisiert. "Die Auftragseingänge Walzstahl legten im ersten Quartal um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Dabei kamen die stärksten Impulse aus dem Inland und den Ländern der Europäischen Union", meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Trotz höheren Lohnabschlüssen und der steigenden Nachfrage nach Walzstahl bleibt die Lage schwierig. Die Stahlindustrie habe "Schutz und Einsatz der Politik" verdient, sagt Vizekanzler Sigmar Gabriel bei einem Industriekongress im Saarland. Es gehe nicht um Almosen für die Stahlindustrie, sondern um faire Rahmenbedingungen, zitiert die "Saarbrücker Zeitung" Gabriel.

Die Preisdifferenz zwischen europäischem und chinesischem Stahl ist kräftig gestiegen. Das ist ein Warnsignal dafür, dass demnächst wieder größere Mengen an chinesischem Importstahl nach Europa kommen. Der Preisunterschied hatte sich zwischen August 2015 und April 2016 deutlich reduziert und damit auch der deutschen Stahlindustrie Luft zum atmen gegeben.