ThyssenKrupp und die Stahlsparte des indischen Tata-Konzerns stehen offenbar kurz vor einer Einigung, meldet das "Manager Magazin". Es geht um die Zusammenlegung des profitablen Tata-Werkes in den Niederlanden mit den deutschen Standorten von ThyssenKrupp in Nordrhein-Westfalen. Die Konzernlenker wollen Kosten sparen und versprechen sich von einem gemeinsames Auftreten gegenüber Stahleinkäufern höhere Stahlpreise durchzusetzen. Gewerkschaftsvertreter fürchten, dass es zu Standortschließungen und Arbeitsplatzabbau kommt.

Die ThyssenKrupp-Aktie sank im Zuge des Brexit-Börsenausverkaufs von 19,89 Euro auf 17,00 Euro (-14,53%). Aktuell notieren die Papiere leicht erholt bei 17,22 Euro. Es ist durchaus vorstellbar, dass aus dem Umfeld des Konzerns Gerüchte über eine baldige Fusion mit Tata gestreut werden, um den Aktienkurs zu stabilisieren. Anders als die ThyssenKrupp-Aktie bleiben die Anteilsscheine von Salzgitter auf Talfahrt. Sie notieren bei 22,90 Euro - nach 27,44 Euro vor dem Brexit-Votum.
An der Londoner Metallbörse (LME) haben die Stahlpreis bisher nicht auf den Brexit und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten reagiert. Der Stahlkontrakt für Rohstahl bleibt nach seinem steilen Anstieg der letzen Wochen in luftiger Höhe bei 300 US-Dollar (273 Euro). Der Stahlschrottkontrakt notiert stabil bei 230 Dollar (209 Euro). Gleiches gilt für den Betonstahlkontrakt, der bei 401 Dollar (365 Euro) liegt.