Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 10. Juni 2016

10.06.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 10. Juni 2016

An der Londoner Metallbörse (LME) geht die Rallye weiter: Der Stahlpreis für Rohstahl klettert auf 150 US-Dollar je Tonne. Damit notiert der mit physischen Stahl unterlegt Knüppelkontrakt dreimal so hoch wie vor einer Woche. Geht man auf der Wertschöpfungskette eine Stufe rauf oder runter, findet man sinkende Stahlpreise vor. Der Betonstahlkontrakt fällt von 413 auf 405 Dollar, der Stahlschrottkontrakt von 244 auf 235 Dollar.

Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums auf einem soliden Wachstumspfad. "Die Stimmung in der Industrie hat sich in den vergangenen Monaten etwas aufgehellt", beschreibt das Ministerium. Es rechnet damit, dass Industrie nach der außenwirtschaftlich bedingten leichten Schwächephase im zweiten Halbjahr 2015 ihre moderate Belebung fortsetzt.

Frankreichs und Italiens Industrie haben ihre Produktion im April stärker ausgeweitet als erwartet, wie nun bekannt wird. Mit Produktionserhöhungen von 1,2% (Frankreich) und 0,5% (Italien) lagen die beiden Länder in etwa gleichauf mit Deutschland, das seinen Ausstoß um 0,8% steigerte. Der Stahlpreis für Warmband kletterte in Nordeuropa im April von 350 Euro auf 388 Euro, in Südeuropa von 349 Euro auf 378 Euro.

Am Kupfermarkt sieht es düster aus. Der Kupferpreis sank seit Ende Mai 2016 von 4.258 Euro auf 3.982 Euro je Tonne. Dies führte zu einem Rückfall des Kupferschrottpreises für hochwertigen Kupferdraht (Millberry) von 3,78 Euro auf 3,51 Euro je Kilogramm (kg).

Da Kupfer sehr vielseitig verarbeitet wird, sehen einige Rohstoffexperten in der sinkenden Kupferpreisentwicklung eine weltweite Abkühlung der Industrie. Es gibt aber auch Stimmen, die eine solche Panikmache für übertrieben halten. Denn die Metallpreise für Aluminium, Nickel, Zinn und Zink konnten in den letzten Wochen recht deutlich steigen.