Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 29. Juli 2016

29.07.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 29. Juli 2016

Die Erholung der Stahlpreise 2016 läuft Gefahr rückabgewickelt zu werden. Ein von der Metallberatungsgesellschaft MEPS erhobener Sammelindex für die weltweiten Stahlpreise sank im Juli 2016 um 0,9%. Es war der erste Rückgang in diesem Jahr. In Europa sind die Verkaufspreise recht deutlich gesunken, was MEPS mit auf die Verfügbarkeit von billigerem Importstahl aus China und Russland zurückführt.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone ist im 2. Quartal 2016 auf 0,3% gefallen, wie die erste Schnellschätzung des europäischen Statistikamtes Eurostat zeigt. Für Deutschland erwarten die Volkswirte 0,2-0,4%. Frankreich enttäuscht mit Nullwachstum. Im ersten Vierteljahr hatten die 19 Euroländer ihre Wirtschaftsleistung noch um 0,6% steigern können.

Am Eisenerzmarkt geht es weiter nach oben: Der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion klettert mit 59,20 US-Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Brasiliens Eisenerz-Riese Vale blickt optimistischer in die Zukunft. "Die Stahlnachfrage in China habe sich wegen denen in der zweiten Hälfte 2015 begonnenen Kreditvergabe-Lockerungen verbessert", heißt es in einem Bericht von Vale.

ArcelorMittal konnte im 2. Quartal 2016 ebenfalls einen Zahn zulegen. Man habe in erster Linie von dem besseren Preisumfeld profitiert, schreibt Firmenchef Lakshmi Mittal. Auch für das zweite Halbjahr 2016 seien bessere Marktbedingungen zu erwarten. ArcelorMittal profitiert neben dem Anstieg der Stahlpreise von höheren Eisenerzpreisen, weil der Konzern auch im Bergbau tätig ist.

Die weltgrößte Volkswirtschaft enttäuscht: Wie in der Eurozone gab es in den USA nur ein Plus von 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Anders als in Europa, wo man die Konjunkturabkühlung auf dem Zettel hatte, sind die BIP-Zahlen aus Amerika eine dicke Enttäuschung. Volkswirte hatten ein Wachstum von 0,6-0,7% gegenüber dem Vorquartal bzw. eine auf das Gesamtjahr hochgerechnete Wachstumsgeschwindigkeit von 2,6% erwartet.

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