Stahlpreis Ausblick: Hüttenbetreiber wahren Preisanstieg
Stahlproduzenten werden nicht wieder auf Los zurückgeschickt. Ein Teil des steilen Anstiegs der Stahlpreise dürfte kaum rückgängig zu machen sein, sagen die Stahlexperten von MEPS. "Wir erwarten nicht, dass die weltweiten Stahlpreise auf die Niveaus von Ende 2015/Anfang 2016 zurückfallen", heißt es in einem aktuellen Analyse der Metallberatungsgesellschaft.Der Stahlpreis für Warmband stieg in Westeuropa von Dezember 2015 bis Juni 2016 von 321 Euro auf 439 Euro (+36,77%) je Tonne, wie umfragebasierte Preiserhebungen von "Steel Benchmarker zeigen. In den USA kam es im Lichte von Strafzöllen im dreistelligen Prozentbereich zu einem beinahe doppelt so kräftigen Anstieg. Hier verteuerte sich Warmband von 374 US-Dollar auf 632 Dollar (+68,99%).
Über den Sommer gaben die Stahlpreise dann auf beiden Seiten des Atlantiks wieder nach. In Westeuropa kostete Warmband zuletzt 413-424 Euro, in den USA 598-616 Dollar. "Solange die Sache mit den globalen Überkapazitäten nicht angegangen wird, ist es wahrscheinlich, dass die weltweiten Stahlpreise weiter unter negativem Preisdruck bleiben", sagt MEPS.
Stahlproduzenten wie ArcelorMittal oder US Steel müssen demnach einkalkulieren, dass die Preise weiter fallen. Allerdings dürfte der Rückgang deutlich über den Dezembertiefs des letzten Jahren beendet sein, prognostiziert MEPS. An dieser Stelle kommt China, auf dessen Konto in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres mehr als die Hälfte des weltweiten Stahlaufkommens ging, ins Spiel.
Man werde die anvisierten Abnahme der Stahlproduktion von 3% in 2016 wohl nicht schaffen, räumt der chinesische Stahl- und Eisenerzverband ein. Gleichwohl bleibe man beim Stahlausstoß aber auf Schrumpfkurs, und so werde sich die Stahlnachfrage auf dem chinesischen Markt auch 2017 abschwächen, so der Verband.