Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 25. August 2016

Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hat sich im August verschlechtert: "Die Industriefirmen waren mit ihrer aktuellen Geschäftslage weniger zufrieden. Auch die Erwartungen trübten sich merklich ein und fielen unter ihren langfristigen Durchschnitt. Vor allem der Auftragseingang war rückläufig", meldet das Ifo-Institut.

Im stahlintensiven Baugewerbe sieht es hingegen deutlich besser aus. Die Baufirmen blicken optimistischer auf die nächsten Monaten. Der neben Produzierenden Gewerbe und Bauhauptgewerbe den Groß- und Einzelhandel umfassenden Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt den zweiten Monat in Folge. Mit 106,2 Punkten rangiert der Index, der sich aus einer Umfrage von 7.000 Führungskräften zusammensetzt, auf dem tiefsten Stand seit Februar 2016.

Die Investitionen in Anlagen, Ausrüstungen und am Bau (sog. Bruttoanlageinvestitionen) sanken zwischen April und Juni 2016 um 2,1% gegenüber dem Vorquartal, meldet das Statistische Bundesamt. Die aktuelle Entwicklung des Ifo-Geschäftklimas legt nahe, dass Deutschlands Wachstum, das im 1. Quartal bei 0,7% lag, im 2. Quartal bei 0,4% im laufenden 3. Quartal weiter zurückgehen könnte.

Auch in Frankreich trübt sich die Stimmung entgegen den Erwartungen ein. Das Geschäftkslima im Verarbeitenden Gewerbe sinkt im August auf 101 Punkte - nach 103 Punkten im Juli, wie die nationale Statistikbehörde Insee mitteilt. In Italien, der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone und dem zweitgrößten Stahlproduzenten der EU, rechnen Ökonomen mit einer Wachstumsverlangsamung von 1,2% in 2016 auf 0,6% in 2017.

Der durchschnittliche Stahlpreis für Warmband lag in Südeuropa laut "The Steel Index" per 1. Juli 2016 bei 406 Euro je Tonne. Das waren 20 Euro weniger als Anfang Juni. In Nordeuropa blieb der Warmbandpreis hingegen bei 424-425 Euro stabil.