Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 15. August 2016

15.08.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 15. August 2016

Die Stimmung in der deutschen Industrie habe sich "spürbar verbessert", schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Nach einer kleinen Wachstumsdelle im 2. Quartal sehen die Währungshüter eine stärkere Dynamik: "Die deutsche Wirtschaft dürfte auch im Sommer im Einklang mit der recht kräftigen konjunkturellen Grundtendenz expandieren." Besonders erfreulich ist, dass sich der Konsumaufschwung auf das Produzierende Gewerbe verbreitert.

Einen so guten Monatsbericht für die Stahlkonjunktur gab es lange nicht. So heißt es: "Die positiven Erwartungen der Unternehmen im Hinblick auf die Exporttätigkeit sprechen dafür, dass die Ausfuhren im dritten Vierteljahr ebenfalls solide wachsen werden. Insgesamt dürfte die Produktion der Industrieunternehmen im Sommerquartal wieder stärker zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beitragen. Aufgrund der bereits überdurchschnittlich ausgelasteten Kapazitäten dürfte dadurch auch wieder mehr in Ausrüstungen und Maschinen investiert werden."

Die sich abzeichnende Trendwende bei der Rohstahlproduktion in Deutschland spricht ebenfalls für einen Aufschwung. Zwar haben Stahlunternehmen wie ThyssenKrupp und Salzgitter im Juli 2016 um 6,1% weniger Rohstahl erzeugt als im Juli 2015, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilt. "Vor dem Hintergrund einer verbesserten Auftragslage ist jedoch damit zu rechnen, dass sich die Produktion in den kommenden Monaten wieder stabilisieren wird", prognostiziert der Verband.

Die Stahlkonzerne haben nicht nur Grund zu der Annahme, dass sie mehr Stahl verkaufen können und dank der anziehenden Mengenkonjunktur dann auch mehr Geld verdienen. Aktuelle Stahlpreis Prognosen stellen in Aussicht, dass sie ab 2017 wieder schrittweise höhere Preis durchsetzen sollten. Damit würde sich die Stahlpreisentwicklung von 2016 wiederholen. In der ersten Jahreshälfte 2016 kletterte der Stahlpreis für das oft als Referenzprodukt herangezogene Warmband in Westeuropa zwischen Januar und Juni von 323 Euro auf 439 Euro je Tonne.

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