Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 7. Oktober 2016
Höhere Strafzölle auf WarmbandDie EU-Kommission erhöht ihre Strafzölle auf chinesischen Importstahl. Stahlverarbeitende Unternehmen, die Warmband aus dem Reich der Mitte beziehen, müssen ab sofort 22,6% drauf zahlen (zuvor: 13,2%). Damit reagiert die EU auf eine aus der Sicht europäischer Stahlproduzenten gefährliche Preisdifferenz. Der Stahlpreis für Warmband aus Westeuropa lag zuletzt bei 445 Euro, bei einem chinesischen Warmbandpreis von 310 Euro. Anfang August 2016 war der Preisunterschied mit 108 Euro um ein Viertel niedriger. Der EU-Strafzoll auf Grobblech steigt von 65,1% und 73,7%.
Stahlaktien mit Wind unter den Flügeln
Der Aktienkurs von Thyssenkrupp klettert im Lichte der höheren EU-Strafzölle auf 21,95 Euro. Das ist der höchste Stand seit einem Monat. Die Anteilsscheine von Salzgitter erreichen mit 31,40 Euro ein 14-Monatshoch. ArcelorMittal-Papiere klettern auf 5,78 Euro - nach 4,92 Euro Mitte September 2016.
Industrieproduktion legt deutlich zu
Der Industriesektor hat seine Produktion im August 2016 überraschend kräftig gesteigert. Die Ausbringungen erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 2,5%, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das war doppelt so viel wie von Bankenvolkswirten erwartet. Klammert man die Energieerzeugung aus, lag der Anstieg sogar bei 3,3%. In Frankreich stieg die Industrieproduktion mit 2,1% dreimal so stark wie von Analysten erwartet. Indes erhöhte die deutsche Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 1,7% auf 1,8%.