Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 2. November 2016

02.11.16

Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 2. November 2016

Stahlpreise in Europa klettern nach oben
Der Stahlschrottpreis macht einen kräftigen Satz um 12% nach oben. An der Londoner Metallbörse (LME) steigt der Stahlschrottkontrakt von 223 US-Dollar (203 Euro) auf 250 Dollar (227 Euro). Der Betonstahlkontrakt klettert zum Monatsauftakt von 376 Dollar (341 Euro) auf 403 Dollar (366 Euro). Die seit knapp einen Jahr gehandelten LME-Stahlkontrakte sind damit so teuer wie zuletzt im Mai/Juni.

Deutsche Industrie mit kräftigem Wachstum
Die deutsche Industrie befindet sich in einer Hochkonjunktur. Das Wachstum war im Oktober so stark wie seit knapp drei Jahren nicht mehr, melden Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik und das Wirtschaftsforschungsinstitut IHS Markit. Ferner heißt es: "Infolge des immensen Auftragsschubs standen die Kapazitäten gewaltig unter Druck, was daran zu erkennen war, dass die Auftragsbestände so zügig zunahmen wie zuletzt vor über zweieinhalb Jahren."

Auf den anderen großen Stahlmärkten ist der Rückenwind aus dem Produzierenden Gewerbe nicht ganz so stark. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) in Frankreich lag zwar im Oktober mit 51,8 Punkten knapp zwei Zähler über der Wachstumsschwelle. An den deutschen PMI, der bei 55 Punkten stand, kam er aber nicht heran. In Italien war der PMI lediglich bei 50,9 Zählern. Spanien, das im laufenden Jahr genau so viel Rohstahl erzeugte wie Frankreich, kam auf einen guten Wert von 53,3 Punkten.

Wachstumsausblick trübt sich ein
Die fünf deutschen Wirtschaftsweisen rechnen für das laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9%. Für nächstes Jahr liegt die Prognose bei 1,3%. "Die zugrunde liegende Wachstumsdynamik bleibt im Wesentlichen erhalten. Der Rückgang der Zuwachsrate ist vor allem auf einen Kalendereffekt zurückzuführen", schreibt der Sachverständigenrat. In Deutschland und ganz Europa sei es Zeit für Reformen. Die Wirtschaftsweisen warnen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer ultralockeren Geldpolitik einen Aufschwung geschaffen habe, der nicht selbsttragend sei.

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