Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 17. Januar 2017
Konjunkturaufschwung dank starker IndustrieEuropa hat seinen Wirtschaftsaufschwung in das neue Jahr hinüber gerettet. Die Konjunkturerwartungen für Deutschland und Euroland haben sich im Januar sogar weiter verbessert, teilt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Ausdrücklich wird die zuletzt starke Industrieproduktion erwähnt, welche von den befragen Experten offenbar so nicht erwartet wurde.
Höhere Stahlpreise für Autobauer
Die Stahlnachfrage aus der Autoindustrie bleibt robust. Im Dezember kamen in der EU 1,14 Millionen Pkw auf die Straße, meldet der Herstellerverband ACEA. Das war ein Plus von 3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Verhandlungen der Stahlkonzerne mit den Autobauern haben Ende 2016 noch angedauert. Unternehmen wie ArcelorMittal würden versuchen den Verkaufspreis für Warmband 200 Euro über dem Niveau des letzen Jahres festzulegen, heißt es in einem Stahlmarkt-Bericht auf "scrapregister.com".
Metallpreise legen zu
Der Eisenerzpreis steigt mit 83,50 US-Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit September 2014. Der meistgehandelte Betonstahlkontrakt in Shanghai erreicht mit 3.318 Yuan (454 Euro) ein 3-Wochehoch. Neben neuen Anzeichen von entschiedenen Kürzungen der Stahlüberkapazitäten sei ein besserer Konjunkturausblick für China höheren Stahlpreisen zuträglich, zitiert Reuters die Analystin Helen Lau von Argonaut Securities.
Aktueller Stahlschrottpreis
Der Schrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott bis Hafen Iskenderun (Türkei) lag in der Woche bis zum 6. Januar 2017 bei 291 US-Dollar (271 Euro) je Tonne. Türkische Stahlproduzenten könnte die wegen Niedrigwasser derzeit nicht reibungslos funktionierende Binnenschiffahrt in Europa zwingen, auf teureren US-Stahlschrott auszuweichen.