Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 24. Januar 2017
Stahlschrottpreise klettern 2017 nach obenDie Stahlschrottpreise steigen im Januar auf breiter Flur. Der Schrottpreis für Stahlneuschrott der Sorte 2/8 erhöht sich um 28,70 Euro auf 225 Euro je Tonne. Der mittlere Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott klettert von 181,50 Euro auf 210,80 Euro, wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) mitteilt.
Industrie in Topform
Die Stahlnachfrage aus der deutschen Industrie wird immer stärker. Die Stimmung in den Unternehmen ist so gut wie seit drei Jahren nicht mehr. Ferner meldet IHS Markit basierend auf einer aktuellen Befragung der Unternehmen: "Die Lieferzeiten verlängerten sich infolge von Lieferschwierigkeiten, vor allem bei Stahl, so stark wie zuletzt Mitte 2011". Der weit beachtete Einkaufsmanagerindex (PMI) steigt überraschend kräftig auf 56,5 Punkte.
In den anderen Euroländern ist die Industriekonjunktur 2017 ebenfalls ziemlich gut angelaufen. Der PMI-Index für die Eurozone steigt auf 55,1 Punkte und liegt damit komfortabel über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Die Erwartungen der Unternehmen sind so positiv wie zuletzt vor vier Jahren. Es gibt aber auch Probleme: "So steigen die Kosten wegen der Verteuerung von Rohstoffen und des schwachen Euros weiter kräftig, während der Anstieg der Verkaufspreise eher gedämpft ausfällt", stellt Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit, fest.
Starkes Wachstum nicht fortführbar
Die deutsche Bundesbank spricht in ihrem aktuellen Monatsbericht von einem "starken industriellen Auftragseingang". Auch das stahlintensive Baugewerbe habe Ende 2016 wieder stärker zugelegt. Das Wachstum in Deutschland im Jahr 2016 lag bei 1,9%. Das ist ziemlich viel, bedenkt man, dass das Potenzialwachstum, also jenes, welches bei einer normalen Auslastung der Wirtschaft erreicht werden kann, nur 1,2% beträgt.