Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 30. Januar 2017

Thyssenkrupp kommt nicht zur Ruhe
"Von einer solchen Fusion halte ich gar nichts", sagt Konzernbetriebsratschef Willi Segerath über einen mögliches Zusammengehen von Thyssenkrupp mit Tata Steel. Vorstandschef Heinrich Hiesinger sieht das anders. Er signalisiert auf der Hauptversammlung die Bereitschaft für eine Fusion. Es gibt aber ein Problem: Tata hat Pensionsverpflichtungen in Großbritannien von etwa 18 Milliarden Euro, und die will Hiesinger nicht in der Bilanz eines fusionierten Stahlunternehmens, das nach ArcelorMittal die Nummer zwei in Europa wäre, haben.

Mit Pensionsverpflichtungen hat Thyssenkrupp ebenfalls Probleme. Das Eigenkapital ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 900 Millionen Euro gesunken. Der Konzern muss wegen den Niedrigzinsen laufend Geld nachschießen. Unabhängig von der Fusion mit Tata stehen Schließungen von Standorten im Raum. "In den Gesprächen mit dem Management über die im Stahl geforderten Einsparungen hören wir ja auch nichts Konkretes", zitiert die Rheinische Post Segerath.

Neue EU-Strafzölle auf Importstahl
Die Europäische Kommission hat zusätzliche Strafzölle auf Stahlimporte aus China verhängt. Die Aufschläge liegen bei 30,7% und 64,9% und werden auf Edelstahlrohre und Formstücke zum Einschweißen verhängt. Für die entsprechende Stahlprodukte aus Taiwan werden künftige Schutzzölle von bis zu 12,1% erhoben.

Metallpreise aktuell
Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt setzt seine Talfahrt auf 277 US-Dollar je Tonne fort. Damit liegt er um 20 Dollar niedriger als zu Jahresbeginn. Der LME-Betonstahlkontrakt sinkt um 22 Dollar auf 420 Dollar. Der Betonstahlkontrakt in Shanghai konnte hingegen von 2.911 Yuan (399 Euro) auf 3.339 Yuan (454 Euro) steigen. Eisenerz verteuerte um 3,60 Dollar auf 83 Dollar je Tonne. In den USA sank der Warmbandkontrakt im Januar von 633 Dollar auf 618 Dollar je Short Ton (907,185 kg).