Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 21. Februar 2017

Mehr Geld für Stahlarbeiter
Die IG Metall fordert 4,5% mehr Lohn für die 78.0000 Beschäftigten in der nordwest- und ostdeutschen Stahlindustrie. "Die Betriebe sind gut ausgelastet, die Beschäftigten haben viel zu tun", begründet die Gewerkschaft. Sie verweist auf die Kapazitätsauslastung der Stahlunternehmen, die im letzten Jahr von 82,1% auf 88,0% gestiegen ist.

Boomender Industriesektor
Der weit beachtete Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland klettert auf den höchsten Stand seit Mai 2011. "Unsere PMI-Vorabschätzungen signalisieren, dass die deutsche Wirtschaft im Februar so stark gewachsen ist wie zuletzt vor knapp drei Jahren – vor allem dank der boomenden Industrie", erläutert der Volkswirt Trevor Balchin vom Wirtschaftsforschungsinstitut IHS Markit. Bereits seit Februar 2015 kommen die Industrieunternehmen mit der Abarbeitung der Auftragsbestände nicht hinterher.

Metallpreise klettern nach oben
Der Kupferpreis klettert um 2% auf 6.062 US-Dollar je Tonne. Dies führt zu einem Anstieg des Kupferschrottpreises für Millberry von 4,73 Euro je Kilogramm auf 4,83 Euro/kg. Weil der Euro in den letzten Tagen von 1,07 Dollar auf 1,05 Dollar sank, steigt der Kupferpreis in Euro überproportional. Der Eisenerzpreis legt 3% auf 92,70 Dollar (88,29 Euro) je Tonne zu. Damit ist der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion so teuer wie zuletzt im August 2014.

Stahlkrise
"Besonders bedrohlich sei aus europäischer Sicht die nach wie vor nicht überwundene Importkrise. So sind die chinesischen Importe in die EU trotz der eingeführten Antidum­pingmaßnahmen mit 6 Millionen Tonnen Walzstahl doppelt so hoch wie 2013", warnt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. China müsse seine Bemühungen bei dem Rückbau seiner Kapazitäten intensivieren. "Die aktuellen Stilllegungspläne der chinesischen Regierung reichen bei weitem nicht aus, sagt Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff.